WER KENNT CH'I?

Nemon schrieb:Was mich halt interessieren würde ist, warum du (oder von mir aus irgend jemand) nicht zuerst die aus meiner Sicht naheliegende Erklärung (auf Stand des 21. Jahrhunderts) sucht, sondern zuerst ein esoterisches Konzept bemüht. Es ist wohl die Sehnsucht nach Religiösem/spirituellem. Okay, das sei jedem Menschen belassen.

Dir muss vorab etwas klar werden: Ich kann hier nur für mich alleine sprechen.

Warum die Sehnsucht nach spirituellem oder esoterischen?
Weil eine Grundfrage mich brennend interessiert: Gibt es denn sonst nichts außer toter Materie?
Egal wie weit die Wissenschaft kommt, sie endet bei dieser Frage immer mit folgendem Satz: Könnte sein, könnte aber auch nicht sein.
Aber abgesehen davon, kann ich nur schreiben, dass die Spiritualität mir persönlich eine innere Ruhe gegeben hat, die ich so vorher nicht kannte. Frieden wo vorher Rastlosigkeit war, Zufriedenheit wo vorher Gier war, Freude über das Glück des Nächsten, wo vorher Neid war.

Ein Tai-Chi Anhänger sagte mal sfolgendes:
"Wenn ihr spaziert, dann seit ihr in Gedanken bei der Arbeit, wenn ihr am Tisch ißt, dann seit ihr mit den Gedanken bei den Problemen von morgen, wenn ihr arbeitet, dann seit ihr bei den Problemen zuhause und wenn ihr mit euren Kindern spielt, dann seit ihr beim Spazierengehen. Ihr seit überall anders nur nicht in der Gegenwart." ... und recht hat er. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern wann und wo das so gesagt wurde.

Nemon schrieb:Aber im Ernst, auch wenn ich alle asiatischen Lebensweisheiten in einen Topf schmeiße: Kalendersprüche von Zen und Konfuzius eignen sich auch hervorragend zum Bullshit-Bingo. Gibt ja auch schöne Parodien dazu. Was weiß ich, buddhistische Konzepte etc. ... Es ist gerade für heutige postmaterialistische Zivilisationsmenschen so ein Eintopf, in dem jeder ein paar Brocken leckerer Realitätsflucht vorfindet.

Sicherlich. Wird Allgemeinhin auch Marketing genannt. Was hat denn der Coca-Cola Nikolaus noch mit dem historischen Nikolaus von Myra zu tun?
Wie alles andere auch, muss mit viel Geduld, Zeit und lesen die Spreu vom Weizen getrennt werden, da ist die Spiritualität auch nicht viel anders als beispielsweise die Quantenmechanik? So oder so, Missverstanden hat, wer denkt er müsse sich nur hinsetzen und alles zu ihm kommen wird schon von alleine.

Nemon schrieb:Wenn ich körperliche Phänomene entdecke oder untersuche, orientiere ich mich zunächst mal and der Physiologie. Das bewirkt dann zwar zu einem guten Teil eine Entmystifizierung. Macht es damit aber, wohlgemerkt, nicht minder faszinierend. Nur, dass man eine reale Basis hat, auf der man drüber sprechen kann (z. B. neuronale Ansteuerung, Sympathikus-Aktivierung). Wie spirituell das dann noch ist und ob es einem noch spirituell genug ist, sei dahingestellt. Aber ich bin jemand, der zunächst mal eine klaren Blick auf die Dinge sucht.

Dann wiederum gibt es Phänomene, oder Ereignisse, die passieren, aber mit dem jetzigen Wissensstand nicht erklärbar sind. Weder kann ich solche Phänomene erklären, noch sie darlegen, oder wie jemand mal zu mir sagte der klinisch tot war: Warum die Menschen versuchen zu überzeugen? Irgendwann sterben doch alle, dann erfahren sie es schon selbst :).

Es ist nicht mein Ziel irgendjemanden von irgendwas zu überzeugen, an das er nicht glaubt, das bringt doch nichts. Aber wenn mein Interesse geweckt ist, so werde ich fragen, das hat schon immer geholfen.
Ch'i hat meine Neugier geweckt, entsprechend frage ich.
Apropos....

Fishface schrieb:Ich versuch mal eine Erklärung. Es gibt zu den praktischen Übungen keine Theorie. Einfach machen und erleben.
Allerdings ging der Pekingform noch so etwas wie eine Einsteiger-Sequenz voraus, genannt -Die acht Fäden des Brokats-, vielleicht meinst du das?

Ich habe mich da etwas eingelesen in die acht Fäden des Brokats, vielen Dank an Dich und natürlich auch ein Dank an Deinen (ehemaligen?) Meister.
Bemerkenswerte Selbstkontrolle die er da aufgebracht hat (Mit dem Umstoßen).

Selbst die Asiaten verarschen das schon.

Im TV kam einmal ein koreanischer Satirefilm, wo die einen Mann operieren wollten und aus Versehen mit dem Skalpell im Genitalbereich abgerutscht sind.

Dann unterhielten die sich in dem Stil:
"Oh nein!"
"So ein Mist aber auch!"
"Jetzt bin ich abgerutscht. Was jetzt?"
"Am Ende fließt sein Chi nicht mehr richtig."
"Sein Chi?"
"Nein! Was soll er ohne sein Chi bloß machen!?"
"Kann man das Chi nicht wiederherstellen?"

juvenilea schrieb:Warum die Sehnsucht nach spirituellem oder esoterischen?
Weil eine Grundfrage mich brennend interessiert: Gibt es denn sonst nichts außer toter Materie?
Egal wie weit die Wissenschaft kommt, sie endet bei dieser Frage immer mit folgendem Satz: Könnte sein, könnte aber auch nicht sein

Ich bin ein bisschen ratlos. Mir fällt nicht so recht ein, was ich dir überhaupt antworten könnte.
Aber einfach nichts mehr sagen und abtauchen, wie es so üblich ist bei der Allmy-typischen Dünnbbrettbohrerei und Eintagsfliegenmäßigeit wollte ich auch nicht. 😒

Was soll‘s. Es haben scheinbar schon wieder alle ihr dürftiges Pulver verschossen, bis in 10 Jahren mal wieder einer den Drang verspürt. Gut, dass ich neulich wohlweislich nicht mehr Zeit investiert habe, um diverse Standpunkte zusammenzutragen.

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@rotwolf
Würdest du, vielleicht sogar als promovierter Mediziner, etwas über Meridiane sagen wollen?

Ich kann mit dem Begriff Meridiane nicht viel anfangen.
Ich habe mal ein paar Jahre Tai Chi praktiziert und die"alte Form erlernt" und weiß das mir diese Praxis gut getan hat.
Das Chi fließt habe ich schon viele Jahre vorher schlicht gespürt.

Was mich umtreibt sind Erfahrungen die unter dem Begriff Präkognition glaube ich ganz gut definiert sind.

So habe ich neben der bereits hier beschriebenen, zumindest noch einmal in einem Traum mit erstaunlicher Klarheit und detailgetreue Dinge vorhergesehen. Das letzte Treffen mit meiner Tochter, die ich vor diesem Treffen schon über Jahre"verloren" hatte und dann bei der Beerdigung meines Vaters wieder traf. In diesem Traum hatte ich ganz präzise Details gesehen die verblüffen! Z.B eine sehr ungewöhnliche Frisur die meine Tochter bei der Beerdigung meines Vaters: (ihre sehr langen Haare aufgetürmt zu einem "Kopfputz" wie Nofretete auf der berühmten Keramik) und andere präzise Einzelheiten.
Ich habe da lange drüber nachgedacht, aber ich persönlich finde keine andere Erklärung dafür das mir Wissen zugänglich ist, zur Ereignissen Jahre bevor diese tatsächlich passiert sind, als das ist in mir etwas geben muss, das Zugang hat zu dem großen Ganzen das weit über das hinausgeht was in unserem normalen menschlichen Leben definiert ist durch Vergangenheit und Zukunft und jetzt. Und das kann ich Seele nennen oder Chi aber durch diese Energie fühle ich mich eben verbunden mit dem Großen und Ganzen und auch mit Allem!

Ich habe auch noch einige andere ungewöhnliche Erfahrungen gemacht, die zumindest nahe legen, dass wir Zugang zu Wissen haben, das weit über die physikalische Information über unsere Sinnesorgane hinausgeht .

Die bei mir sogar den Eindruck haben entstehen lassen, dass sich das "große ganze"/weltgeist sogar aktiv um mich kümmert und mich Dinge erfahren lässt welche ich als Warnung vor mich bedrohende Gefahren verstanden habe.

Auch die beiden bereits von mir beschriebenen präkocnitiven Erfahrungen hatte ich ja in einem Zusammenhang, der für mich wichtig waren, das Wiedersehen mit meiner geliebten und verlorenen Tochter und im anderen Fall eine Warnung vor einer kurz bevorstehenden Verhaftung!