Vergewaltigung Wald, Bad Orb, Aktenzeichen XY

...scheint nicht so... ich warte auch seit einer Ewigkeit auf Neuigkeiten.
Ich hatte auf einen schnellen Ermittlungserfolg gehofft.

APBT schrieb:Ich hatte auf einen schnellen Ermittlungserfolg gehofft.

Kann es auch daran liegen, dass Fahndungen bei Aktenzeichen XY und damit auch Täterbeschreibungen und Phantombilder heutzutage weite Teile der Bevölkerung nicht erreichen? In diesem Fall gab es ja eine gute Täterbeschreibung, so dass jemand den Gesuchten hätte erkennen können.
Hier im Forum tummeln sich viele Leute, für die Aktenzeichen XY ein "Pflichtprogramm" ist. Ich kenne aber in meinem privaten Umfeld weniger Stammgucker von Aktenzeichen XY als "Verweigerer" der Sendung, denen die Sendung zu unheimlich ist oder die sich einfach nicht für Kriminalfälle interessieren.

Kielius schrieb:Kann es auch daran liegen, dass Fahndungen bei Aktenzeichen XY und damit auch Täterbeschreibungen und Phantombilder heutzutage weite Teile der Bevölkerung nicht erreichen?

Nein, ich glaube dass die Möglichkeiten der Sendung nur einfach oftmals überschätzt werden. Das fängt doch schon damit an, dass man am Ende der Sendung freudig verkündet "zu Fall sowieso sind zahlreiche Hinweise eingegangen die die Polizei jetzt überprüft" - ja, schön, und wenn dann 20 Leute angerufen haben nach dem Tenor "ja, also, wissen Sie, neulich beim Einkaufen, da hat mich einer so komisch angeguckt, ich lebe zwar 300 km entfernt vom Tatort, aber der hatte bestimmt was damit zu tun" oder "ja, also, wissen Sie, Sie haben zwar nicht danach gefragt, aber die Schuhe die der anhatte, die sind von Deichmann, ich habe die auch" dann sind das eben auch Hinweise die man bei den 20 mitzählen kann, die aber zu gar nichts führen. Sieht man übrigens auch immer hier im Forum an den euphorischen Reaktionen unmittelbar nach einer Sendung zu diesem oder jenem Fall und den enttäuschten Fragen "ja, gibt es denn nichts Neues, ich finde gar nichts...." ein paar Wochen und Monate danach.

Und dann kommt natürlich noch hinzu, dass die gelösten Fälle rauf und runter durch die Medien gehen, aber die ungelösten, bei denen die Sendung halt mal gerade gar nichts gebracht hat, die werden natürlich nicht breitgetreten weil das uninteressant ist. Von daher glaube ich, dass man das generell nicht überschätzen darf. Heute bei XY und morgen "klicken die Handschellen" (wie Eduard Zimmermann immer zu sagen pflegte) ist halt auch nicht die Regel.

xoxalb schrieb am 18.03.2021:Bei dem Phantombild fallen mir zwei Dinge ins Auge. Dem Anschein nach hat er eine relativ modische Frisur. Zum anderen sind auf der Zeichnung sehr deutliche und auffällige Adern an den Armen herausgearbeitet. Somit wird das vom Opfer so angegeben worden sein. Das findet man relativ häufig bei körperlich schwer arbeitenden Menschen. Oder, was mir noch eingefallen ist. Leute, die eine Dialyse wegen Nierenerkrankung benötigen, haben ebenfalls so hervortretende Armvenen.

Das finde ich eine sehr interessante Äußerung. Wenn der Täter ein Dialysepatient gewesen sein sollte, könnte ich mir vorstellen, dass die Niere nicht richtig funktionierte, der Stoffwechselprozess im Tatzeitraum nicht voll funktionierte und deshalb der Täter im Gespräch mit dem Opfer mal wahnhaft und verrückt und dann wieder durch Konzentrationsrückerlangung wieder "vernünftig" wirkte. Denn stimmt der Stoffwechselprozess nicht, wirkt sich dies auch auf die geistigen Fähigkeiten aus. Vermutlich hatte der Täter eine Psychose (Wahnvorstellung).

Hier hat sich nichts mehr ergeben, oder? Die gesuchte Familie (Mann "Leonardo", Frau "Ute", Kind) konnte scheinbar nicht ausfindig gemacht werden?


Ich finde das ganze wirklich extrem merkwürdig. Die Frau hat dem späteren Opfer ihren Vornamen ("Ute") genannt und gesagt, dass sie in Bad Orb Reha macht.

Wenn diese Angaben der Frau (Vorname/Rehaort) stimmen, dann ist es doch eigentlich nicht schwer für die Polizei, diese Person ausfindig zu machen.
Über Google habe ich in Bad Orb "nur" 3 Reha-Kliniken gefunden: MEDICLIN Reha Zentrum, Reha-Kliniken Kuppelsmühle + Spessart-Klinik. Wenn zum damaligen Zeitpunkt in einer dieser 3 Kliniken eine Frau mit Vornamen "Ute" Patientin gewesen war, liesse sich dies durch die Polizei über Patientenlisten ja schnell nachprüfen, vermutlich innerhalb weniger Stunden.

Man muss also davon ausgehen, dass die Frau gegenüber dem späteren Opfer falsche Angaben bzgl ihres vermeindlichen Vornamens und Reha-Ortes gemacht hat. Und dann stellt sich natürlich die Frage: "Warum?" Im Zusammenhang damit, dass der Mann ("Leonardo") das Opfer scheinbar auf einen Umweg gelenkt hat (und damit quasi in die Arme des Täters), finde ich das sehr komisch.


Gibt es die entspechende XY-Folge eigentlich noch irgendwo zu sehen? Habe sie leider nirgendwo gefunden.

InspektorDeck schrieb:Man muss also davon ausgehen, dass die Frau gegenüber dem späteren Opfer falsche Angaben bzgl ihres vermeindlichen Vornamens und Reha-Ortes gemacht hat. Und dann stellt sich natürlich die Frage: "Warum?" Im Zusammenhang damit, dass der Mann ("Leonardo") das Opfer scheinbar auf einen Umweg gelenkt hat (und damit quasi in die Arme des Täters), finde ich das sehr komisch.

Mit solchen Aussagen sollte man hier schon vorsichtig sein. Das hat schon den Hauch einer Verdächtigung.
Warum sollte dieses Ehepaar, was zu dem im XY Beitrag noch mit Kinder unterwegs war, das Opfer gezielt zum Täter schicken.
Nein das ist Quatsch. Das diese sich nicht gemeldet haben schließe ich einfach auf Unwissen. Die haben das nicht mitbekommen.
Ob die Fachkliniken aus Datenschutzgründen so einfach die Kontakte rausgehen steht auch offen. Da bin ich nicht so sicher.
Die XY Sendung liegt mir vor, aber da ist nichts auffälliges zu dem Paar zu sehen.

Als Verdächtigung war das auf keinen Fall gemeint, sorry falls ich mich hier missverständlich ausgedrückt haben sollte. Vermutlich hat hier einfach nur ein kommunikatives Missverständnis zwischen den beteiligten Personen vorgelegen. Es ist theoretisch natürlich auch möglich, dass das Opfer einen Erinnerungsfehler hat. Oder das Paar hat sich einfach einen Spaß mit einer Fremden erlaubt und irgendwelche Fantasie Namen genannt ("ich bin die Ute hihihi").

Finde aber den ganzen Vorgang schon ziemlich weird und nebulös. Und aus Sicht des Opfers natürlich maximal unglücklich gelaufen. Dadurch, dass im direkten Anschluss das Verbrechen geschah, schenkt man dieser Begegnung natürlich eine gesteigerte Aufmerksamkeit. Und da fällt einem schnell auf, dass hier irgendwas komisch ist.


Da es um ein sehr schweres Verbrechen mit überregionaler Beachtung geht, bin ich sicher, dass die EB auch an die Patiendaten kommen. Man macht doch keine Sendung bei XY, ohne solche Basics vorher geprüft zu haben. Hier werden ja keine intimen gesundheitlichen Informationen übermittelt, die der Schweigepglicht unterliegen würden. Sondern es wird einfach nur die Anwesenheit von extrem wichtigen Zeugen überprüft.
Die EB werden inzwischen mit Sicherheit wissen, ob sich eine "Ute" zur damaligen Zeit in einem der 3 Reha-Zentren aufhielt. Sowas ist doch normale, klassische Polizei-Arbeit. Da nichts zu lesen war darüber, dass man mit der Familie Kontakt aufnehmen konnte, scheint auf diesem Weg (Nachfrage bei den Kliniken) keine Kontaktaufnahme möglich gewesen zu sein.

Das bedeutet für mich, dass sich keine "Ute" in einer der Klniken aufgehalten hat (sonst hätten die EB durch die Nachfrage bei den Kliniken schnell die Identität dieser Person erfahren und diese kontaktiert). Und das heisst, dass hier schon noch ein paar Fragen offen sind.

Wäre halt super klasse, wenn sich die Familie doch noch bei den EB melden würden, um hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Möglicherweise machen sie sich auch Vorwürfe oder haben Angst vor falschen Verdächtigungen, wenn sie sich melden.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass "Ute" nicht als Ute in der Rehaklinik aufgenommen wurde.

Es soll ja Leute mit mehreren Vornamen geben. Eine ehemalige Klassenkameradin von mir, möchte z.B. mit dem Zweitnamen angesprochen werden.

Oder meine Mutter wandelt im Allgemeinen ihren Vornamen etwas ab, wenn sie sich privat vostellt, weil ihr die "offizielle" Version nicht gefällt.

In den offiziellen Dokumenten, wie zum Beispiel bei der Anmeldung in einer Rehaklinik wird aber der offizielle Name verwendet.

Dann läuft eine Suche der Polizei natürlich ins Leere. Könnte hier z.B. auch der Fall sein.

Erschwerend kommt hier hinzu, dass "Leonardo" wahrscheinlich nie in der Kurklinik bekannt war und "Ute" andererseits nicht in der Gaststätte oder Hotel, wo Leonardo übernachtet hat. In diesen Fällen übernachtet man ja nicht zwingend als Paar mit Kind, auch wenn man ein solches ist.

Basti1212 schrieb:Oder meine Mutter wandelt im Allgemeinen ihren Vornamen etwas ab, wenn sie sich privat vostellt, weil ihr die "offizielle" Version nicht gefällt.

Ich denke aber schon, dass die Polizei doch so schlau ist, und auch mal überlegt, ob die Ute nicht vielleicht im Ausweis ein bisschen anders heißt und daher die Namen auch in Varianten abgefragt hat.

Wenn Ute in Wirklichkeit Maria hieß, dann funktioniert das natürlich nicht.

KT schrieb:Das diese sich nicht gemeldet haben schließe ich einfach auf Unwissen. Die haben das nicht mitbekommen.

Das ist gut möglich. Man darf halt nicht vergessen, dass wir uns hier in einem (u. A.) Krimi-Forum bewegen, wo Leute unterwegs sind, die sich für sowas interessieren. Aber nicht jeder guckt gewohnheitsmäßig XY und überlegt dann fieberhaft, was wohl hinter diesem oder jenem Fall stecken mag. Und auch sonstige Berichterstattung: Nicht jeder mag irgendwelche Berichte über Mord und Totschlag lesen.

Hinzu kommt dann auch noch, dass es sich ja an einem Ort abgespielt hat, zu dem die Leute keine dauerhafte Beziehung haben. Wenn es z. B. um die Heimatstadt geht, oder einen Ort in der Nähe, dann schaut man vielleicht doch mal genauer hin, so nach dem Motto: "Nanu, was ist denn da bei uns passiert?"

Aber wenn es um irgendeinen Ort geht, an dem man nur einmal kurz war und das noch nicht mal wegen eines bedeutenden Ereignisses, dann wird man vielleicht nicht aufmerksam, wenn man mal irgendwo was liest oder hört.