duval schrieb:Und selbst wenn das Fahrzeug nach 35 Jahren gefunden werden sollte, welche verwertbaren Spuren könnten dort überhaupt noch vorhanden sein?
Dass das Fahrzeug noch existiert, ist zwar theoretisch denkbar, aber relativ unwahrscheinlich. Im Orient schätzt man bis heute die legendäre Qualität damaliger DB, vielleicht fährt das Auto mit dem Stern heute noch in Kairo als Taxi - aber darum geht es nicht.
duval schrieb:Was wäre wenn das Fahrzeug nachträglich umlackiert wurde und statt der Stoffsitze Leder Sitze eingebaut wurden?
Auch darum geht es nicht. Wenn zur Tatzeit ein schwarzer Mercedes gesichtet wurde, und uns dies heute mitgeteilt wird, dann geht es mMn nicht darum, das Fahrzeug heute noch aufzufinden. Es geht um Bezüge des Täters zur Tatzeit. Und da war es schwarz.
duval schrieb:In der Prosektur der MHH Hannover konnte die Todesursache anscheinend nicht mehr festgestellt werden.
Das bedeutet, es fehlt ein möglicher Täter und natürlich auch ein Geständnis. Wenn ein Täter nach 35 Jahren gefasst wird, wer kann dann den möglichen Mord nachweisen?
Alle Straftaten mit Ausnahme von Mord waren aber im Grunde schon vor 20 Jahren verjährt.
Ich mache jetzt mal ein anderes Fass auf. Vielleicht hat die Analyse des Falles ja einen komplett neuen Blickwinkel auf die Tatumstände ergeben.
Was uns hier als besonders widriger Winkelzug des Schicksals erscheint, dass die junge Frau nämlich allein als Backpackerin die halbe Welt bereist, und dann, hundert oder 200 km vor ihrem Studien- und Heimatort entfernt, ums Leben kommt, muss ja gar nicht so gewesen sein.
Vielleicht hatte sie noch Kiel erreicht. Bis 1972 die olympischen Segelwettbewerbe in Kiel ausgetragen wurden, hatte die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein noch gar keinen Autobahnanschluss. Der damals gebaute Zubringer zur A7, die A215, endet seitdem quasi abrupt in der Innenstadt Kiels, wie ein Blick auf die Karte verrät.
Wenn Ulrike H. nun dort als Tramperin abgesetzt wurde, von einem unbekannten Auto- oder Lkw-Chauffeur, hätte sich ihre Spur auch dort verloren haben können, bzw. hätte ein Täter, dem sie ihren Ankunftsweg erzählt hatte, sie zur Ablage wieder zurück gen Süden verbracht haben können.
Um über den Tatort und die Tatumstände zu täuschen. Bis heute erfolgreich.
Ein schwarzer Mercedes in der Fahndung ergibt nur einen Sinn, wenn man ihn mit einem Ort in Verbindung bringen kann.
Ich erinnere nochmals an die Mietwagenflotte schwarzer Mercedes, die damals Kiel unterwegs war, zahlreich und rund um die Uhr.