@Sherlock_H Diese Situation ist bei den Münchnern gewissermaßen selbstverschuldet. 
Im Jahre 2004 gab es ein Bürgerbegehren, das sich mit einer knappen Mehrheit von 50,8% dafür entschied, keine Hochhäuser zuzulassen, welche die Turmhöhe der Frauenkirche überschreiten (rund 100m). 
Seit 17 Jahren dürfen in München Gebäude nicht über die 100-Meter-Grenze wachsen. Genauer seit dem 21. November 2004, dem Tag des ersten und bislang noch einzigen Bürgerentscheids über Hochhäuser. Lange dachte die Stadtregierung unter Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) damals, die aus ihrer Sicht kleingeistigen Gegner von hohen Häusern nicht besonders ernst nehmen zu müssen. Zwei Wochen vor dem Wahltermin kam das plötzliche Erwachen. Schnell wurde ein breites Bündnis von Hochhaus-Befürwortern ins Leben gerufen, doch die Gegner ließen sich nicht mehr einfangen. Letztlich gaben 3055 Stimmen den Ausschlag, dass Neubauten in München seither ein festes Limit nach oben haben.
Quelle: 
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-hochhaus-buergerentscheid-2004-frauenkirche-1.5443902Das Ergebnis dieses Referendums ist mittlerweile nicht mehr bindend und entfacht daher seit ein paar Jahren die nächste Debatte, ganz direkt um ein spezielles Projekt: 
Projekt-Steckbrief
Stadtbezirk: Neuhausen-Nymphenburg
Lage: zwischen Arnulfstraße, Wilhelm-Hale-Straße und Birketweg
Fläche: 8,7 Hektar
Bisher: Post-Nutzungen
Geplante Wohneinheiten: 1.180
Grünflächen: 8.500 / 20.800 Quadratmeter (öffenlich / privat)
Neue Arbeitsplätze: 3.050
Sonstige Nutzungen: Einzelhandel, Gewerbe, Hotels, Kultur, Soziales, Altenpflegeeinrichtung
Bebauungsplan Nummer: 2147
Quelle: 
https://stadt.muenchen.de/infos/paketpost-areal.htmlBegleitet wurde das ganze von einer Hochhausstudie in 2023, mit positivem Resultat, und auch von einen Bürgergutachten mit rund 100 Münchnern, die zu folgendem Schluss kamen: 
Kernaussage: ein klares Ja zu den Plänen für ein neues Wohn- und Geschäftsviertel, aber an manchen Stellen gibt es noch Verbesserungsbedarf.
Quelle: 
https://stadt.muenchen.de/infos/paketpostareal-buergergutachten.htmlHier soll sozusagen ein Stadtteil deutlich erweitert und aus dem Boden gestampft werden, mit Geschäfts-, Arbeits- und Erholungsflächen, Luxusquartieren (klar, wir sind ja in Muc), aber eben auch sozialer Wohnungsbau für bezahlbaren Wohnraum (aufgrund der sozialgerechten Bodennutzung, kurz SoBon, das als Modell mittlerweile bei solchen Projekten verpflichtend ist).  
Und wie reagiert man darauf? Wie es zu erwarten war: 
Die Realisierung von zwei gigantischen Hochhaustürmen öffnet den Investoren Tür und Tor. Die städtische Hochhausstudie ebnet den Weg für den Bau weiterer Hochhäuser. Das wird den Charakter und die Stimmung in unserer Stadt dauerhaft und einschneidend verändern.
Der Stadtrat berücksichtigt dabei weder das gewachsene Stadtbild noch das Kulturerbe Schloss Nymphenburg. Mit klotzigen und teuren Hochhäusern kann weder die Wohnungsnot bekämpft, stadtklimatisch sensibel geplant, nachhaltig ökologisch gebaut noch familienfreundliches Wohnen ermöglicht werden.
Die aktuell geplanten 155m hohen Wolkenkratzer werden die gewachsene und in sich stimmige Stadtansicht Münchens nachhaltig beeinträchtigen. Sie marginalisieren die denkmalgeschützte Paketposthalle sowie auch viele andere Denkmäler und Denkmalensembles im Stadtviertel Neuhausen-Nymphenburg als bedeutungslos klein erscheinen. Vor allem beschädigen sie massiv das Nymphenburger Schloss- und Parkensemble. Damit gefährdet die Stadt München eine Barockanlage von Weltrang, die bereits wegen BIOTOPIA in der sog. Roten Liste des Deutschen Verbands für Kunstgeschichte e.V. geführt wird.
Verhindern Sie mit uns den Dammbruch – unterschreiben Sie für das Bürgerbegehren.
Quelle: 
https://hochhausstop.de/Das Begehren wurde aufgrund der strittigen Zulässigkeit aktuell von dem VG München abgeschmettert, nun geht es per Beschwerde in die nächste Runde vor den BayVGH. 
Im Prinzip ein sehr aktuelles Beispiel, wie sich manche Bürger selbst im Weg stehen. Aber gut, die haben ja schon ihren Wohnraum in der Stadt, was kümmert die bitte der Rest 
:D Unter Münchnern wird die Stadt gerne scherzhaft als das größte Dorf der Welt bezeichnet. Das kommt nicht von irgendwoher 
;)