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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

440 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Deutschland ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 19:09
Zitat von IsaAuroraIsaAurora schrieb:Also, wenn das Geld auch dort ankommen würde, müsste Afrika theoretisch vergoldet sein.
ich bezweifle, dass die gelder in voller höhe immer dort ankommen,
wo sie unbedingt gebraucht würden.

aber auch wenn - das alles ist m.M. ein fass ohne boden.

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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 20:10
@AlteTante

Ja das ist schon ein wesentlicher Punkt.

Das stößt mir in anderen Diskussion immer wieder auf.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 21:00
@alle

Ich hab nicht alle Einträge gelesen aber die neueren schon. Hmmm, wenn ich Euch jetzt sage das ich seit 25 Jahren in Südafrika lebe dann ist es klar das Südafrika nicht der Kongo ist und auch nicht Ghana oder Äthiopien. Ich kenne folgende Länder von unten bis oben, damit meine ich die Gesellschaft, nicht die Landschaft: Südafrika, Zimbabwe, Namibia, Lesotho, Swaziland und Malawi, also das südliche Afrika.

Ich kam hier hin als eine wohlwollender Besserwisserin. Nach ein paar Jahren war ich eine frustrierte Besserwisserin. Dann, langsam, begann ich zuzuhören und meine afrikanischen Mitmenschen ernst zu nehmen. Ich begann zu lernen und die Situation aus ihrer Perspektive zu sehen.

Was wir Armut nennen, kann und darf man nicht einfach übertragen. Hier ist ‚arm‘ wer keine Familie hat und keinen Ort und keine Gemeinschaft die ihm wichtig ist, egal ob man zur Zeit dort wohnt oder nicht.

In den letzten Jahren bin ich extrem frustriert jedesmal wenn ich in D bin und merke das die alten Klischees immer noch, sogar in jungen Köpfen, verhaftet sind.

Nur mal so, Afrika ist modern und extrem gut digitalisiert, ja, auch in Angola und dem Kongo hat jeder ein Cellphone und kennt sich online aus. Geradewegs aus der Lehmhütte und mit Wasser vom Brunnen lernen junge Leute coding, komponieren Musik und ihre GesundheitsApp sagt ihnen wann sie ihre Medikamente in der Klinik abholen können.

Es ist einfach nicht so, das die Menschen alle unglücklich und bedürftig sind und es besteht weiterhin großartige Hilfsbereitschaft und Gemeinsinn. Was das Leben schwer macht ist hauptsächlich alte, verstaubte und hirnrissige Bürokratie die die Europäer mit Gewalt aufgesetzt und durchgesetzt haben und die total an den Bedürfnissen und Grundvoraussetzungen der afrikanischen Gesellschaft vorbei geht. Diese Art von Hierarchien der Macht nach Gehaltsstufen war hier unbekannt. Wer sich mit den Eroberern verbündet hat, profitierte davon, die Gesellschaft nicht. Ebenso das europäische Schulsystem, alt und verstaubt auch in Europa und hier einfach nicht geeignet.

Der einfache Mensch in Afrika, und das habe ich im Sommer 2019 in Zimbabwe mit eigenen Augen gesehen, ist innovativ, freiheitsliebend und gemeinschaftsorientiert. Die Menschen ertragen Regierungen und Politik wie das Wetter und Naturkatastrophen. Sie identifizieren sich nicht mit den Strukturen die sie sich nicht ausgesucht haben. Sie pflegen ihre Bräuche und Traditionen nicht für die Touristen sondern leben sie. Sie sind, mit Recht, etwas vorsichtig damit, diese mit Außenstehenden zu teilen, Fremde bekommen nur eine weichgespülte Tourismusversion zu sehen.

Die Menschen, die ich gut kenne sagen, das es besser ist, für dumm und faul gehalten zu werden als in Fabriken im Akkord iPhones zusammenzusetzen damit man sich 80 quadratmeter einer Etagenwohnung leisten kann, in der man dann alleine lebt.

Ein Beispiel aus Zimbabwe. Dort gelingt es der Regierung nicht, das Vertrauen der Bevölkerung in die offizielle Währung wieder herzustellen. Das Notgeld ist nichts wert und schwer zu bekommen, damit meine ich, das die Banken keine Scheine und Münzen haben. Aber es gibt ein gutes Mobilfunknetz und jeder hat ein cellphone. Die Mobilfunkbetreiber sind junge Leute mit Ideen. Dort kann man Geld, auch Devisen, auf seine SIM Karte einzahlen und mit diesen Guthaben von einem Handy zum anderen bezahlen und bezahlt werden, ganz ohne Scheine und ohne Banken. Das passt der Regierung nicht, aber ist gut für die Menschen. Es funktioniert wunderbar einfach, hab es selbst ausprobiert. Und falls es wieder verboten wird, denken sich die Menschen etwas Neues aus.

Ein Freund sagte zu mir, was wir hier in Zimbabwe erleben, das steht Euch noch bevor. Und wir sind allemal besser vorbereitet wenn es drauf ankommt. Selbstversorgung, Flexibilität und Gemeinschaft ist besser in Krisenzeiten als Supermarkt, Bürokratie und Individualismus. Er hat in England studiert und ist viel gereist. Jedoch, wenn man ihn sieht, geht er glatt für einen Asylbewerber mit Hauptschulabschluss durch. Er macht sich tatsächlich nichts aus Status und den Symbolen die wir damit verbinden.

Und nur damit die Dimensionen mal klar sind. Afrika besteht aus 54 verschiedenen Staaten und hat 1.2 Billionen Einwohner. Und einige wirklich gute Regierungen die unter den Umständen hervorragend funktionieren. Und einige Brennpunkte die sehr schwer zu befrieden sind, weil historische Ungerechtigkeiten bis zum Völkermord einfach nicht anerkannt und international thematisiert werden.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 21:05
Zitat von Alienp.Alienp. schrieb:ich bezweifle, dass die gelder in voller höhe immer dort ankommen,
wo sie unbedingt gebraucht würden.
Ich glaube dass dies so gewollt ist vom System.
Würde man eine bessere politische Verbindung mit Afrika haben, ihnen faire Möglichkeiten zum Handel ermöglichen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bieten, wäre Afrika nicht mehr abhängig von der westlichen Welt. Aber, wie gesagt, ich denke es ist nicht gewollt.
Ich meine westliche Firmen wie Nestlé Schaden den Einheimischen. Was bringen die ganzen impfaktionen wenn sie trotzdem sterben an hunger, dreckiges Wasser und allgemein schlechte Hygienische Zustände. Wenn 5€im Monat ein Kind retten, was müssten die Milliarden spenden bewirken?! Wenn sie denn auch da ankommen würden.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 21:20
Zitat von IsaAuroraIsaAurora schrieb:Ich glaube dass dies so gewollt ist vom System.
Würde man eine bessere politische Verbindung mit Afrika haben, ihnen faire Möglichkeiten zum Handel ermöglichen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bieten, wäre Afrika nicht mehr abhängig von der westlichen Welt. Aber, wie gesagt, ich denke es ist nicht gewollt.
Solange alle 1.2 Billionen Menschen in 54 Staaten vom Rest der Welt als abhängiges und bedürftiges ‚Afrika‘ wahrgenommen werden, ändert sich da nichts. Es fehlt nicht an Geld, es geht um alte, verkrustete Strukturen die weg müssen. Aber das Geld fließt nur, wenn diese Strukturen nach Maßgabe der Geldgeber funktionieren…obwohl es offensichtlich ist, das sie hier noch nie funktioniert haben.

Wenn die maßgeblich Menschen mal von ihrem Trip runterkämen, das Afrika wie Europa oder die USA funktionieren muss und den Menschen mal zuhören würden und SIE ERNST NEHMEN, erst dann geht es voran. Auch wenn es von außen betrachtet erst mal nicht so aussieht.

Und die Medien sind mitschuld an dem Mangel an guten Informationen, verkauft sich ja auch nicht.
Was ich in der deutschen Presse über die Unruhen hier in Südafrika im Juni/Juli las, war grottenschlecht und einseitig, wie immer.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 21:59
Zitat von LydiaAfrikaLydiaAfrika schrieb:Wenn die maßgeblich Menschen mal von ihrem Trip runterkämen, das Afrika wie Europa oder die USA funktionieren muss und den Menschen mal zuhören würden und SIE ERNST NEHMEN, erst dann geht es voran. Auch wenn es von außen betrachtet erst mal nicht so aussieht.

Und die Medien sind mitschuld an dem Mangel an guten Informationen, verkauft sich ja auch nicht.
Was ich in der deutschen Presse über die Unruhen hier in Südafrika im Juni/Juli las, war grottenschlecht und einseitig, wie immer.
Und auch an eben jener Situation kann ich von hier aus zb aber absolut gar nichts ändern ☝️

Vielen Dank allerdings für deine persönlichen interessanten Einblicke in diese andere Welt. Sehr gut zu lesen :)


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

13.10.2021 um 23:00
@LydiaAfrika

Schöner und interessanter Beitrag 👍
Zitat von LydiaAfrikaLydiaAfrika schrieb:Was wir Armut nennen, kann und darf man nicht einfach übertragen. Hier ist ‚arm‘ wer keine Familie hat und keinen Ort und keine Gemeinschaft die ihm wichtig ist, egal ob man zur Zeit dort wohnt oder nicht.
Das sehe ich auch schon länger so.
Die Definition von Armut und auch Reichtum ist von Kultur zu Kultur sowas von verschieden.
Ich kenne Menschen im Ausland, die man nach unseren Maßstäben als arm bezeichnen würde, die aber einen Reichtum besitzen, eine andere Art von Reichtum, nicht materiell, nicht an Geld bemessen. In der absoluten Einfachheit leben Menschen mancher Kulturen so viel glücklicher, als viele der Menschen im westlichen Überfluss.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

07.11.2021 um 10:31
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 11.10.2021:Ich finde man sollte differenzieren: welches Afrika?
Ich vermute, das man wenn man von der Armut Afrikas spricht in der Regel die meint, die wirklich nichts haben. Diese Leute gibt es zwar auch auf anderen Kontinenten, aber bei Afrika wurde das zu einer art Klischee.
Zitat von XAEXAE schrieb am 11.10.2021:Gegen Armut einzuschreiten halte ich für unnötig solange sie als "Vermögensverhältnisse unter Durchschnitt" definiert wird, wie etwa in Deutschland.
Das tut ja keiner oder hast du schon einen Unicef Spenden Werbespot gesehen in dem es darum ging Geld nach Brasilien zu spenden damit sich da jeder einen mittelgroßen Mercedes leisten kann?
Zitat von XAEXAE schrieb am 11.10.2021:Nach dieser Definition könnten Menschen Disneyland besitzen und trotzdem "arm" sein.
Wenn diese Person schlecht Wirtschaftet und das Geschäft mies läuft könnte das sein.
Zitat von Alienp.Alienp. schrieb am 12.10.2021:insgesamt hege ich keinerlei intresse an diesem kontinent und seinen einwohnern.
Hab ich auch nicht, trotzdem gibt es dort zum Teil eine Realität, die mich zumindest betroffen macht.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

08.11.2021 um 12:23
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb am 13.10.2021:Aber eben bezeichnent das wir immer noch in Klischees von Afrika denken.
Allein schon, dass immer von "Afrika" gesprochen wird, als sei das ein Land. Als hätte jemand aus Namibia was mit wem aus Liberia oder Algerien oder Südafrika zu tun


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

08.11.2021 um 12:49
@somnipathy
Scheißegal kann man jetzt nicht sagen, ich persönlich mache mir auch manches mal so meine Gedanken drum, warum in einigen afrikanischen Ländern so viel Korruption herrscht und auf Kosten der Bevölkerung sich einige wenige die Taschen vollstopfen.

Ganz abgesehen davon nervt es mich schon ziemlich wenn jemand mir mit dem Spruch kommt "denkt doch mal daran, in afrikanischen Ländern haben die Kinder gar nichts" wenn ich mal mit einem Gebrauchsgegenstand nicht zufrieden bin (weil er uralt ist o.ä.) oder das Essen ablehne weil es mir nicht schmeckt. Ich finde man sollte sich nicht mit Ländern vergleichen die einen ganz anderen Lebensstandard haben und diese Moralkeule auspacken geht auch garnicht.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

09.11.2021 um 22:57
Seit langem spende ich nur noch "symbolisch". Wir haben vor 40 Jahren schon für "die armen Kinder in Afrika" gesammelt und es fließen ohne Ende große Summen an Geldern dorthin.

Hilfsorganisationen werden es immer mehr inkl. Verwaltungsaufwände.

EGAL war es mir sicher nie, aber da ich leider nie die Möglichkeit hatte, mir direkt vor Ort ein Bild zu machen, kann ich viele Berichte auch nicht mehr glauben. Nicht wenige rühmen sich damit mal 6 Monate irgendwo bei dies oder jener Hilfsorganisation gewesen zu sein, es wird ohne Ende recherchiert für Artikel. Ginge es jeder Organisation vordergründig immer um Hilfe, müsste es in vielen Regionen Afrikas längst anders aussehen und denen vor 40 oder 30 J geholfen wurde, könnten schon vor Ort Neues bewerkstelligen. Oft versumpfen aber Hilfsgüter auf dem Weg und vor allem auch viel Geld... Dafür haben es einige mehr "zu etwas gebracht" und neue Siedlungen und Anwesen kamen parallel zur Armut hinzu.

Ich finde es wichtig, direkt vor Ort etwas zu bewerkstelligen, Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, unterstützend tätig zu sein. Mein Vertrauen in so einige Projekte hält sich mittlerweile in Grenzen.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

10.11.2021 um 00:40
Ja..den allermeisten ist es scheiss egal was mit den armen der welt passiert!
Wäre es nicht so,würden sich die allermeisten für eine VIEL stärkere Besteuerung von superreichen wünschen oder ZUMINDEST es immer und immer wieder fordern.

Aber jegliche threads in diese Richtung verlaufen im sande obwohl es DIE Lösung
Schau obwohl links eigentlich bedeutet SOZIAL/wirtschafltich GERECHT/humanistisch/arbeitnehmernah/zu sein sind die linken politisch wie ideologisch fast aussen vor..
Das bedeutet den meisten ist es tatsächlich egal was mit anderen sind wenn sie Hauptsache was zu futtern haben..


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

10.11.2021 um 01:46
Ja, es ist ein großes Problem, dass wir es noch nicht schaffen, dass die Menschheit wirklich eine globale Empathie entwickelt.
Mittlerweile bekommen wir das in Europa wenigstens einigermaßen gegen anderen Westlern hin und vereinzelt, bei großen Stories, auch in Krisengebieten.
Aber letztendlich wird in unserer Politik, unseren Medien und unseren gesellschaftlichen Diskursen die dritte Welt noch nicht migedacht.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

10.11.2021 um 23:09
In einigen bundestaaten in den usa sollen jetzt aktiengewinne oder anteile versteuert werden..weiss du da mehr??

Und elon musk will angeblich mit einer grossen spende den welthunger beenden..


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

12.11.2021 um 15:09
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Und elon musk will angeblich mit einer grossen spende den welthunger beenden..
Für ne Woche? Und wo genau? Da gibt es einen eigenen Thread. Wenn er irgendwo was Nachhaltiges aufbauen will, wo es Sinn macht, soll er das tun. Aber seine Aussage war eher rhetorisch.. "wenn man den Welthunger mit Geld besiegen könnte...", aber so einfach ist die Sache ja nicht.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:obwohl links eigentlich bedeutet SOZIAL/wirtschafltich GERECHT/humanistisch/arbeitnehmernah/zu sein sind die linken politisch wie ideologisch fast aussen vor..
Naja, die SED bezeichnete sich auch als links.
Kommt drauf an, zwischen SPD und Nordkorea gibt es ja schon Unterschiede. Nicht alles ist Gold oder auch nur Schwarz/Weiss


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

12.11.2021 um 15:12
Mir persönlich ist die Armut in Afrika schon ziemlich egal. Klar, ich finds schade, dass die da so arm sind, aber ich seh mich da nicht in der Lage irgendwas vernüftiges machen um etwas zu ändern. Deshalb kann man das schon so sagen, dass mir das einfach egal ist und ich mein Leben weiterlebe und mich an meinem Wohlstand ergötze.


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

12.11.2021 um 22:54
Die Armut in Afrika ist Afrika vielleicht langsam selbst egal.
Lukaschenko (laut Gerüchten auch Putin) sorgt ja im Moment dafür, dass viele Afrikaner nicht mehr so viel leiden müssen,
und schickt viele davon nach Europa. Falls sie es überleben.. Mein Gott.. Was geht hier nur ab?!


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

06.05.2022 um 18:54
Ist das Leiden und die Armut Afrikas selbstgemacht?

In einem Forum hat mir einer erzählt, dass eben der Familiengedanke und Gemeinschaft viel ausgeprägter und wichtiger ist, als vieles andere - wie hier auch die Dame auf Afrika meint.
Er brachte dann das Beispiel einer Firma mit Fabrikation - also Fabrik. Wir Europäer, würde es so führen wie sinnvoll, billig einkaufen, die Kosten der Produktion kalkulieren und dann eben auch zu einem auskömmlichen Preis verkaufen. Angestellt, suchen wir nach der Leistungsfähigkeit und Erfahrung ist und sehen dann wie es läuft.

Der Afrikaner hingegen, würde wenn er so eine Firma übernimmt, zuerst seine Familie und Leute aus seiner Gemeinschaft anstellen, und im Zweifel beste Arbeitskräfte entlassen. Die hergestellten Waren würde an Leute aus der Familie abgeben, anstatt zu auskömmlichen Preisen an zu bieten etc.
Ob das tatsächlich so ist, weiss ich nicht. aber logisch ist wohl, dass die Firma so wie von mir geschildert, von einem Afrikaner geführt, nach unseren Massstäben eher schlechte Chancen haben wird.

Dann habe ich die Erinnerung an einen Film. Eine weisse Frau (aus Europa oder Amerika) heiratet einen farbigen Afrikaner. Schliesslich ziehen sie in sein Heimatdorf. Die Frau hat etwas Geld mit und kommt auf die Idee einen Laden zu eröffnen. Tatsächlich verkauft man auch ganz gut, und der Mann holt auch seine Familie dazu. Die wollen wohl helfen, aber so viel wird es auch nicht, und alle leben von da an, von den Lebensmitteln im Laden, und diese Verwandtschaft und Gemeinschaft wird noch grösser. Es werden mehr Produkte an Familie etc, ohne Zahlung abgegeben, als verkauft werden- nur eine Frage der Zeit wann man pleite ist.
Der Mann meint, es wäre seine Familie und wenn es einem gut geht, lässt man seine Leute teilhaben!

Ob das wirklich so ist?


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

07.05.2022 um 22:48
@LydiaAfrika : Danke für deinen superinteressanten Beitrag.

Wir hatten in unserer Gemeinde einen Pfarrer, der sich sehr intensiv mit dem Thema Armut auseinandersetzte. Eine Weile lang hatten wir einen afrikanischen Pfarrer, der mit unserem Pfarrer befreundet war und so entstand die Idee, eine Partnerschaft mit der afrikanischen Gemeinde einzugehen und diese finanziell zu unterstützen: Die Rahmenbedingungen klangen wirklich gut - man hatte jemanden vor Ort, der schon in Deutschland war. Man einigte sich, im Jahr so 20.000€ - 25.000€ in konkrete Projekte, die der afrikanische Pfarrer vorgeben sollte, zu investieren. Das erste war eine Brunnenbohrung. Das Geld kam schnell zusammen, es wurde gebohrt ... nur eben nicht nach europäischen Maßstäben. Obwohl das Geld vor Ort war, dauerte es im afrikanischen Universum mehrere Jahre, bis der Brunnen fertig war. Das war eine ziemlich hilfreiche Erfahrung. Das nächste Projekt war dann der Bau einer Schule. Das Gebäude war wieder nach einigen vielen Monaten fertig. Dann wurde ein Lehrer eingestellt ... der blieb dann aber nur wenige Monate, weil es sich im Dorf einsam fühlte ... dann wurde die Schule wieder geschlossen. Als drittes Projekt kamen Ärzte und machten Erstversorgungen, vermittelten Brillen etc. Das stockte dann auch ziemlich. Dann schlief das Projekt mangels Erfolg einfach ein. Das Geld wäre weiterhin da gewesen, die Spendenbereitschaft auch. Aber eben keine Idee, wie man das Leben nachhaltig verbessern konnte.
Zitat von wannenwichtelwannenwichtel schrieb am 18.07.2013:Viele Kinder in Hannover bekommen regelmäßig zu wenig zu essen. Man mag es kaum glauben, aber in manchen Schulen gibt es eine bedrückende Zahl von Kindern, die nicht ausreichend ernährt werden. In vielen Fällen sind die Eltern nur selten zu Hause oder sie kümmern sich nicht um ihre Kinder.
Ich arbeite an einem solchen Ort - nicht in Hannover. Es macht einen wütend und traurig und hilflos und fassungslos, dass das mitten in Deutschland passiert und die betroffenen Kinder es selbst als "normal" wahrnehmen. Im Lockdown habe ich mir um viele unserer Schüler, die auch äußerst prekär und beengt unter schlechten Bedingungen wohnen, riesige Sorgen gemacht. Man bekommt so eine Wut - auf die Eltern, die die Ressourcen, die sieh haben, falsch einsetzen, auf das System, von dem man auch ein Teil ist, der den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht ist. Es ist wie in meinem Afrikakommentar oben - du hilfst da mit Geld nicht. So blöd es ist.
Zitat von wannenwichtelwannenwichtel schrieb am 18.07.2013: Die betroffenen Kinder haben natürlich große Angst davor, dass jemand bemerkt, in welch armseliger Situation sie sind. Sie wollen nicht, dass jemand schlecht über sie oder Ihre Eltern denkt. Deshalb hat die „Hilfe-für-hungernde-Kinder gemeinnützige GmbH“ Schulspeisungen eingerichtet. Die meisten Kinder bezahlen dafür einen kleinen Beitrag. Die Kinder, die zu arm sind und Hunger leiden, bekommen das Essen kostenlos.
Wir haben auch Kinder, die das klar kommunzieren, in geschützten Gesprächen - wenn sie zu dir als Lehrer z.B. Vertrauen haben. Wir haben auch eine supernette Mensamitarbeiterin, die einfach kein Kind wegschickt, das kommt und sagt, es hat Hunger (ob das Essen bezahlt oder gebucht ist, ist ihr total egal).


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Ist uns die Armut in Afrika „scheißegal“?

08.05.2022 um 11:56
Mich beschäftigt es durchaus.
Und alles geht mir dabei durch den Kopf.

Jetzt wollen wir nicht alle Männer dort über ein kamm scheren.

Aber vor ca 4 jahre sah ich auch ein doku über dörfer nur mit frauen. Die ihre Männer rausgeworfen haben.
Und sehe da es fing an zu florieren.

Sie sind nicht mehr arm, sie organisieren Modenshows in ihre tracht, sie haben genug zu Essen, organsieren Bildung.
Leider finde ich die Doku nicht mehr.

Hier auch noch ein ähnlichen Artikel.

https://www.geo.de/geo-tv/8526-rtkl-kenia-das-dorf-der-frauen


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