@1cast Vielen Dank für den Hinweis auf den zdf-Beitrag!
1cast schrieb:Laut dem ZDF Bericht hat sich das anders abgespielt. Margarete war zu Besuch in München und beide waren in einem Restaurant. Nach einem Anruf ist dann KV überstürzt zur Wohnung gefahren und M ist hinterher.
Ja, so wurde das auch während der Prozessberichterstattung der SZ (sehr zu empfehlen, immer noch frei verfügbar) dargestellt. Die verkützte Version der SZ in meinem letzten Beitrag ist da nicht ganz korrekt. Aber auch im zdf-Beitrag klingt es nicht ganz so, wie es während des Prozesses von Margarete erzählt wurde. Im zdf-Beitrag hieß es, sie irrte umher, bis sich K. bei ihr meldete und sie zur Haltestelle zurück beorderte. Tatsächlich aber hat sie das Haus erreicht, wohl auch geklingelt und wurde dann Ohrenzeugin der Tötung:
Vom U-Bahnhof Böhmerwaldplatz lief er voraus, und als Margareta R. am Haus ankam, hörte sie drinnen einen Schrei und Lärm, als würde jemand zu Boden fallen. Voller Angst lief sie weg.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/leiche-vom-feringasee-geliebte-hoerte-das-opfer-schreien-1.4128532Der Fall macht mich immer wieder auf's Neue fassungslos, aus genau den Gründen, die der ehemalige Staatsanwalt im zdf-Beitrag benennt.
Was hatte sich K. gedacht, wie dieses Wochenende endet? Es musste ja eigentlich alles in sich zusammenbrechen:
Beatrice F. sollte am Freitagabend, 8. September, von einer Dienstreise ins gemeinsame Reihenhaus in Bogenhausen zurückkehren. Gleichzeitig hatte Konstantin V. seine Geliebte aus Prag für die Zeit bei sich einquartiert. [Anmerkung von mir: die sich ihrerseits auch bereits über die ganzen Frauensachen im Haus gewundert hat]. Während er mit der Geliebten durch die Stadt zog, kehrte seine Freundin, wie er wusste, heim und entdeckte in ihrem Haus die Sachen der Geliebten.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/feringasee-leiche-plaedoyers-1.4220714Wenn er nicht im Vorfeld eindeutige google-Suchen nach Tötungsmethoden getätigt hätte, würde ich davon ausgehen, dass er diese maximale Eskalation (gepaart mit der physischen Anwesenheit der neuen Frau) gebraucht hat, um tatsächlich einen Schlussstrich zu ziehen und die Trennung durchzuziehen - und dann hat seine aktuelle Lebensgefährtin aber anders reagiert als erwartet, hat ihn beleidigt (evtl. in Richtung des unerfüllten Kinderwunsches, welcher ja wohl mit Herausforderungen seinerseits zu tun hatte) und er ist komplett durchgeknallt und hat sie getötet.
Aber anscheinend hat er sich ja wie gesagt schon im Vorfeld mit Mord als "Lösungsstrategie" befasst.
Wieso war eine Trennung für ihn anscheinend abwegiger, als eine Tötung? Das ist so befremdlich.
Beide hatten schon lange Affären. Beide waren jung und finanziell gut abgesichert. Die Beziehung war aufgrund des unerfüllten Kinderwunsch zumindest teilweise konfliktbehaftet. Wieso also nicht einfach gehen und sich selbst und dem anderen die Chance auf Glück mit einem anderen Partner geben?