Der Vermisstenfall Rita Ban-Gagyi aus Heiligenblut / Österreich 2013

Eigentlich stehen nur zwei Dinge fest:

- Rita Ban-Gagyi ging mit Sandalen weg. Da sie als bergerfahren und vorsichtig beschrieben wird, ist der Schluss erlaubt, dass sie nicht in die Berge gehen wollte.

- Rita Ban-Gagyi wurde gegen 19.30 Uhr in Heiligenblut gesehen. Es gibt keinen Anlass, an der Aussage zu zweifeln, zumal die Annahme, dass Rita nach Heiligenblut und nicht in die Berge wollte, zur Bekleidung passt. Dass Rita an diesem Tag nicht ans Telefon ging, muss der Zeugenaussage nicht widersprechen: Sie hatte an diesem Tag frei und sie war möglicherweise nicht den ganzen Tag allein.

Eine erste sich anbietende Theorie, die auch schon ein früherer Teilnehmer geäußert hatte, ist offensichtlich: Rita ist in Heiligenblut oder auf dem Rückweg der falschen Person begegnet.

BANGAGYIBogi schrieb:Ich würde gerne die Zusammenfassung der österreichischen Polizei (ohne persönliche Daten im Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre) ins Forum stellen.

Hallo Bogi,

hast du mal bei dem Verein “Österreich findet euch” angefragt? Der Vorsitzende Christian Mader war doch mal beim Bundeskriminalamt. Vielleicht kann er dir in deinem Anliegen helfen. Er hat sicher viel Wissen, was solche Veröffentlichungen betrifft und sicherlich auch noch ein paar Kontakte zu ehemaligen Kollegen.

Weicht die Zusammenfassung der Polizei von den bekannten Informationen stark ab?

Liebe Grüße und weiterhin viel Kraft…

Hallo zusammen!

Ich habe den Fall damals das erste Mal in Fahndung Österreich gesehen. Ich habe mir die Folge vorhin nochmals angesehen.

Mein persönliches Bauchgefühl weicht hier auch sehr von einem Unfall ab.
Rita war laut diversen Angabe eine sehr erfahrene Wanderin die immer viel und gerne in den Bergen unterwegs war.
Ich denke wenn sie tatsächlich zu einer Wanderung (egal ob jetzt leicht oder schwer oder auch nur zu einem Spaziergang) aufgebrochen wäre, hätte sie ordentliches Schuhwerk angezogen. Vor allem denke ich hier an den Aspekt das man ja auch während einem Spaziergang oder einer leichten Wanderung Lust auf einen schwereren Weg bekommen könnte und dann hätte man das falsche Schuhwerk an und das wäre sehr ärgerlich. Rita als erfahrene Wanderin hätte das bestimmt nicht gemacht.

Mehrere Zeugen sagten aus, Rita hätte nur Sandalen getragen. Wo waren diese Zeugen? Wann wurde Rita
von diesen Zeugen gesehen? Es gibt nur eine Aussage und die stammt vom Kollegen vom Balkon. Der wird auf diese Entfernung vermutlich das Schuhwerk nicht genau gesehen haben?
Sollten sie noch weitere Kollegen gesehen haben, hat man dann kurz gesprochen ?

Weiters der Umstand der sehr intensiven Suche in den Bergen die nie ein Ergebnis lieferten lässt mich an einen Unfall zweifeln. Klar kann man sie einfach nicht finden weil sie eben sehr weiter gestürzt ist, jedoch glaube ich nicht das sie mit diesen Schuhen eine gefährliche Strecke gegangen ist.

Warum wurde die Aussage am Abend der Zeugin nicht erwähnt ? Gilt diese nicht als gesichert ?

Sollte Rita tatsächlich am Abend noch unterwegs gewesen sein (19:30 Uhr) dann haben wir ein riesiges Zeitfenster (ab 11:15) das enorm viel Raum lässt.

Ursprünglich wollte Rita gemeinsam mit einer Kollegin wandern gehen, doch diese musste arbeiten.
Musste diese spontan einspringen ?
Für mich ist das komisch, ich weis ja am Vortag schon ob ich an besagten Tag arbeiten muss oder nicht.

Beny062022 schrieb:Es gibt nur eine Aussage und die stammt vom Kollegen vom Balkon

Es gibt Aufnahmen aus einer Überwachungskamera.
Das ist, im Gegensatz zu Zeug:innenaussagen, ein objektiver Beleg.
Ich gehe davon aus, dass die Sandalen auf den Aufnahmen sichtbar sind.

Zaunkönigin schrieb:Es gibt Aufnahmen aus einer Überwachungskamera.

Das habe ich im Beitrag nicht so war genommen, es wurde ja auch von der Ermittlerin berichtet, sie wurde in Sandalen gesehen.

Zu den Sandalen: die sehen aus wie Trekkingsandalen. Ich hab auch solche und die haben sogar ein recht gutes Profil. Ich war im Urlaub auch schon kleinere Wanderungen damit machen. Klar, ich würde damit jetzt nicht bis zu einem Gipfelkreuz gehen und umknicken etc kann man damit auch leichter, als wenn die Schuhe einen hohen Schaft haben. Aber kleinere Touren im eher flachen/ nicht steinigem Gelände sind damit theoretisch schon möglich.

Ich hab mir gestern den Ort mal via Maps angeschaut.
Der ist sehr klein und es gibt hier ja kaum Möglichkeiten etwas zu machen oder zu unternehmen.

Ich weis jetzt nicht wie lange Rita schon im Hotel gearbeitet hat, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man sie im Ort kannte und die Leute dort auch befragt wurden.

Ich denke daher, dass sie anfangs einen anderen Weg genommen hat und vom Ort weg ging, was ja auch der Zeuge so gesehen hat.

Vl hatte Rita auch eine Bekanntschaft im Ort in der Umgebung mit der sie zu einem Spaziergang zu einer Wanderung aufgebrochen ist um sich an einem bestimmten Ort zu treffen.

Beny062022 schrieb:Der ist sehr klein und es gibt hier ja kaum Möglichkeiten etwas zu machen oder zu unternehmen.

Wie ist das gemeint?
Wenn jemand gerne spazieren geht oder wandert (auch klettert), bzw. generell gerne in der Natur ist, ist das dort paradiesisch.

Nicht jeder braucht das breite Angebot von Kino, Discos, Freizeitpark, Spassbäder, Galerien usw.

Und offensichtlich ist Rita ja eine recht erfahrene Wanderin, die ihre freie Zeit dementsprechend genutzt hat.

Nein, ich meinte damit, dass es kein Ort ist wo jemanden nicht so viel geboten wird, sprich mit Shopping, Einkaufen etc.

Eben weil gemeint wurde vl ging sie ja in ein Kaffeehaus etc.

"Österreich findet Euch" scheint sich des Falls jetzt angenommen zu haben. Hier ein erneuter Suchaufruf mit Verlinkung auf ÖfE: https://www.kleinezeitung.at/kaernten/20238610/wandererin-seit-zwoelf-jahren-im-glocknergebiet-verschwunden

Guten Morgen!
Mehrere hundert Kilometer entfernt von Heiligenblut wurde in Weidlingbach eine bereits skelettierte Leiche einer Frau sitzend auf einem großen Stein am Bach entdeckt. Das geschah wohl schon im August diesen Jahres, aber man tritt erst jetzt mit Informationen an die Öffentlichkeit.
Da die Größe mit Ritas übereinstimmt, und die Frau ebenfalls nur Sandalen trug, ist es hoffentlich in Ordnung, dass ich den Fund plus Quelle hier poste:
Man schätzt also, dass sie circa 1,60 Meter groß war, und sie trug Sandalen.

Eine Ausrüstung zum Wandern ist nicht dabei. Zum Zeitpunkt ihres Todes trug die etwa 1,60 Meter große Frau ein T-Shirt der Marke „Marks & Spencer“ und eine Stoffhose von „MC-Neal“

Die Bilder, die jetzt aus den Ermittlungsakten veröffentlicht wurden, zeigen einen Anhänger mit einem kleinen Elefanten, ein Tuch, lilafarbene Schuhe und einen einzelnen Schlüssel, von dem niemand weiß, in welche Tür er passt.

Quelle: https://www.bild.de/news/keiner-weiss-wie-sie-starb-frau-sass-skelettiert-am-wanderweg-6900dc96c008edcf0c856465

Im Artikel werden die Fotos aus den Ermittlungsakten gezeigt, darunter auch der Anhänger mit einem vermutlich einstmals weißen/hellrosaroten Elefanten und einer blauen Glasmurmel, einem türkischen blauen Auge.

Die Sandalen zeigen einen derartigen Verfall, dass ich schätze, die Frau ist vor mindestens fünf Jahren von uns gegangen, wenn nicht schon viel länger. Zwar werden sie als lilafarben beschrieben, doch ich weiß nicht, ob die Farbe in Stein gemeißelt ist. Bezüglich Farben gibt es ja doch öfter Abweichungen, wenn Fälle dann geklärt worden sind.
In Budapest gab es bis 2016 sechs M&S Filialen. Quelle: https://apps.eurofound.europa.eu/restructuring-events/detail/89059#:~:text=British%20retailer%20Marks%20%26%20Spencer%20has,all%20its%20shops%20in%20Hungary
In Österreich wurden 2000 alle Filialen von M&S geschlossen, bis auf die in Wien, die erst 2001 geschlossen wurde: https://www.just-style.com/news/austria-declining-sales-push-ms-out-of-austria/

@Mantua
Ich denke aufgrund der Schuhe kann man ausschließen, dass es sich um die Vermisste handelt. Die Sandalen, welche die Vermisste trug, sind ja völlig andere als im Fall der unbekannten Toten.

Hallo Zusammen!
Vielen Dank, dass ihr euch um Ritas Fall kümmert!
Leider können wir immer noch nur raten, was mit ihr passiert sein könnte. Wir möchten weiterhin unbedingt die Wahrheit herausfinden und arbeiten daran. Aber der Prozess verläuft sehr langsam und wird auch durch finanzielle Gründe behindert.
Nochmals vielen Dank! Ich wünsche euch allen viel Gesundheit und alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen, im Namen unserer Familie, Bogi

Quelle:

Also ich halte es durchaus für möglich, dass die Vermisste nicht im Raum der letzten Sichtung zu suchen ist. Auch wenn Wien etwas weit weg ist, sollte trotzdem ein Abgleich zur vermissten Rita erfolgen.

vorsichtfalle schrieb am 29.10.2025:Die Sandalen, welche die Vermisste trug, sind ja völlig andere als im Fall der unbekannten Toten.

Das stimmt in der Tat, irgendwie habe ich das Foto davon nachts anders gesehen (ohne Brille). Vollkommen richtig, es handelt sich um komplett anderes Schuhwerk. Aber wer weiß denn schon, was sie in ihrem Rucksack noch dabei hatte? Solche Crocs sind zum Beispiel ziemlich praktisch, wenn man nicht unbedingt barfuß durch Wasser waten möchte, weil das Wasser direkt wieder durch die Löcher quillt und nicht im Schuh verbleibt.

Wir wissen ja nicht, was mit ihr geschehen ist, ob entführt oder verschleppt oder Schlimmeres. Ich hoffe so sehr, dass ihr Schicksal geklärt werden kann. Der Fall von Rita verdient jedenfalls mehr Aufmerksamkeit!!!