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Organspende

174 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Spenden, Organe, Organspende ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Organspende

28.07.2008 um 10:59
Das wäre ein echter Eingriff in die persönliche Freiheit...nein Danke :D
über meinen Körper möchte ich selber bestimmen, egal ob tod oder lebendig ^^


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Organspende

28.07.2008 um 11:04
Wenn's ein Mitglied meiner Familie betrifft würde ich wahrscheinlich auch spenden.
Aber ich würde nie einem völlig Fremden meine Organe überlassen.

Ist ein unangenehmer Gedanke als Ersatzteillager benutzt zu werden.


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Organspende

28.07.2008 um 11:08
Ich finde, da steckt eine Riesenindustrie dahinter...da wird mächtig Geld gescheffelt, solche OPs kosten hundertausende zum Teil.

Und das ganze wird fleissig beworben von Pharmafirmen und dergleichen.

Jeder der nicht spendet, wird automatisch als unsozial und egoistisch hingestellt, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre, seinen Körper zu verscherbeln. Damit kann ich mich nicht anfreunden.


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Organspende

28.07.2008 um 13:12
Ich würde auch ein organ an Jemanden spenden, den ich nicht mal kenne. Ich habe einen Organspende - Ausweis und möchte, dass man nach meinem Tod meine Organe sinnvoll "weiterverwendet". Schliesslich erhoffe ich für meine Lieben und mich auch Hilfe, deswegen ist es nur recht und billig, selbst zu helfen. Zu Lebzeiten kann man ja "höchstens" eine Niere spenden, alles andere wäre eher schlecht, wenn ich richtig informiert bin. Aber auch die würde ich geben, wenn ich einen Menschen damit retten kann.
Ich habe jedoch auch Verständnis für Leute, die einen Verstorbenen nur "komplett" zu Grabe tragen wollen. Ob das sinnvoll ist, ist die andere Frage, aber ich kann es respektieren. Zu gross ist noch immer die Angst, noch nicht "ganz" tot zu sein und schon auseinandergenommen zu werden.


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Organspende

28.07.2008 um 13:29
Zitat von ShakuruShakuru schrieb:über meinen Körper möchte ich selber bestimmen, egal ob tod oder lebendig ^^
Würdest du es merken, wenn sie dir etwas entnehmen (wenn du schon tot bist)?
Ich jedenfalls würde es nicht merken. Demnach kannst du dich auch nicht dagegen wehren.


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Organspende

28.07.2008 um 13:33
Das weis ich nicht ob ich das merken würde. ich war noch nie tot soweit ich mich erinnern kann. ^^


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28.07.2008 um 13:35
Du würdest dich ja auch nicht erinnern können. ;)


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28.07.2008 um 13:37
Wer weis wo ich als nächstes Lande... vielleicht erinnere ich mich dran. ^^

Aber das driftet wohl zu weit ins esoterische ab hier.


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28.07.2008 um 13:47
Zitat von lolrabilolrabi schrieb:Würdest du es merken, wenn sie dir etwas entnehmen (wenn du schon tot bist)?
Ich jedenfalls würde es nicht merken. Demnach kannst du dich auch nicht dagegen wehren.
Schonmal etwas von Totenruhe gehört?


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28.07.2008 um 14:00
Ist das ein anderer Ausdruck für Grabesstille? :)


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Organspende

28.07.2008 um 18:20
Hallo Leute,
meine generelle Einstellung pro Organspende habe ich im Beitrag weiter oben ja ausführlich kund getan, dennoch möchte ich gerne noch einige Anmerkungen machen.

1. zu dem Medikamentenplan: wie weiter oben schon korrekt angmerkt wurde, ist ein Großteil der aufgeführten Medikamente nicht Transplantationsbezogen, sondern dient der Nahrungsergänzung und der Behandlung anderer, eventuell parallel vorhandener Erkrankungen. Es ist ein individueller Medikamentenplan eines Transplantationspatienten, jedoch keineswegs ein typischer Plan.
Ich selber hatte bisher vornehmlich mit Herztransplantierten Patienten zu tun und im Rahmen meiner Doktorarbeit mit Lebertransplantierten, ich kann also keine wirklich verlässlichen Aussagen bezüglich den Lungentransplantationspatienten machen, ich habe im obigen Medikamentenplan aber alleine 17 Medikamente gezählt, die nicht direkt mit einer Lungentransplantation zusammenhängen bzw. transplantationsbeding je nach Grund- und Begeliterkrankung zwar nötig sein können, jedoch nicht automatisch generell gegeben werden. Die eigentlichen Immunsuppressiva sind das Cephalosporin A, das Decortin und das CellCept (Mycophenolatmofetil), also um genau zu sein drei Medikamente. Außerdem gibt es mittlerweilen auch schon sehr gute und sehr gut verträgliche Kombinationspräparate, die die Tablettenmenge nochmals vermindern.

2. zu den Nebenwirkungen: man darf sich einen Transplantationspatienten keineswegs als dahinsiechendes Individuum vorstellen, daß mit einem schlecht funktionierenden Fremdorgan herumläuft, dauernd Abstoßungsschübe bekommt und sich vor lauter Nebenwirkungen kaum mehr auf den Beinen halten kann.
Sicherlich, diese Patienten gibt es auch, keine Frage, denn in der Medizin gibt es nichts, was es nicht gibt.
Den meisten Patienten geht es aber sehr gut, sie können sich wieder aktiv am Leben beteiligen, sind durchaus auch Leistungsfähig und belastbar und können die tägliche Medikamentendosis auf 3-5 Medikamente minimieren, die gut vertragen werden.
Viele von den Herztransplantationspatienten, die ich kennengelernt habe, treiben Sport, fahren Motorrad, gehen wieder in die Arbeit und machen all die Sachen, die sie vorher nicht mehr machen konnten.
Ganz klar, ich habe auch andere Fälle gesehen, wo alles nichts halt, das gebe ich auch offen zu, ich will kein falsches Bild zeichnen, aber alles in allem sind die Ergebnisse sehr gut.
Also nochmal zum Mitschreiben: kein Dahinsiechen, keine schrecklichen Nebenwirkungen und kein 22 Medikamente! :)

3. Ich bekomme weder von der Pharmaindustrie noch von dem Krankenhaus, in dem ich arbeite, Geld dafür, daß ich das schreibe! :) Ich bekomme noch nichtmal mehr Geld, wenn ich einen Transplantationspatienten behandle, ich schreibe hier nur meine Erfahrungen und meine Schlüsse, die ich daraus ziehe. :)

4. Ich muß Shakuru in der Hinsicht Recht geben, als daß eine Organentnahme tatsächlich einen nicht geringen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht eines Menschen darstellt. Dieses Selbstbestimmungsrecht hört auch mit dem Tode nicht auf, wenn er/sie also vehement keine Organentnahme durchführen lassen möchte, dann muß dieser Wunsch respektiert werden (und wird auch respektiert) und darf keinesfalls gesellschaftlich negativ sanktioniert werden.
Wir fragen im Krankenhaus auch vor keiner Transplantation nach, ob der betreffende Patient einen Spenderausweis besitzt, wenn ein Patient eine entsprechende Erkrankung hat, wenn er eine Transplantation wünsche und wenn ein Organ für ihn frei wird, dann wird er unabhängig vom Besitz eines Spenderausweises transplantiert.
Hier muß man vorsichtig sein, wenn man sagt "Aber der nimmt doch dann jemand anderem ein Organ weg", denn so einfach ist das nicht, die Organallokation ist ein hochkomplexer Prozess, der vielfach diskutiert, verfeinert und umgearbeitet wurde und es wird versucht, denen, die ein Organ brauchen, eines zukommen zu lassen.
Daß dennoch ein großer Organmangel herrscht, das brauche ich nicht exra zu erwähnen, es fehlt an allen Ecken und Enden.
Aber nochmal, unabhängig davon was ich oder andere darüber denken mögen und welche moralischen Implikationen es beinhaltet, wenn jemand keine Organe spenden will, dann muß dies respektiert werden und es darf keine negative Sanktionierung stattfinden. Jeder Mensch bestimmt alleine und vollkommen individuell über seinen Körper.

Ich persönlich bin, wie oben ausgeführt, ein echter Befürworter der Organspende und für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, aber man muß andere Meinungen und Vorstellungen akzeptieren, auch wenn es manchmal schwer fällt!

Sebastian


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Organspende

28.07.2008 um 19:35
@Heide_witzka: du kannst mich als arm oder was weiß ich was betiteln, es ändert nichts an meiner meinung. nein, habe ich irgendwo behauptet, ich würde auf ein spenderorgan verzichten? nee, lies lieber nochmal genau.^^
ich finds gut, wenn jemand spendet, möchte es aber selber nicht. habe ich deswegen weniger recht auf leben? wo ist da die meinungsfreiheit? das ist ja dann erpressung.

wie gesagt: ich bin nicht auf die welt gekommen, um nur für andere da zu sein. ist nicht so. ich helfe wem ich will und wann ich will, ganz einfach. ich helfe auch gerne, aber sicher nicht aus zwang. und da hörts bei mir eben auf. alles hat seine grenzen.
ich gehöre nicht zu denjenigen, die heulen, weils world trade center zusammenfällt - als beispiel. in erster linie lebe ich MEIN leben, jeder hat nur eines. durch mich kommt keiner zu schaden, aber ich bin auch kein ersatzteillager für andere.

wie gesagt, ich bin atheist und ich glaube nicht an eine seele. auch wenn ich es nicht nötig habe, mich zu rechtfertigen: mein körper hat für mich den gleichen stellenwert wie für einen gläubigen, bzw für einen, der an eine seele glaubt, die seele.


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28.07.2008 um 19:39
ja, das mit der totenruhe sehe ich auch als richtig an.
wenn man zu lebzeiten vehement gegen organentnahme ist, und es wird wissentlich trotzdem gemacht, fällt das für mich unter leichenschändung. ganz einfach.

wär ja noch schöner: jetz is sie tot und dann kann man se ja verwurschten.
jedem seine entscheidung, finde ich auch. ich finds gut, wenns jemand macht, aber man muss es akzeptieren, wenn mans nicht macht.


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