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Guter Gott - Böser Gott

22.389 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Universum, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Guter Gott - Böser Gott

08.04.2025 um 17:18
Zitat von J.P.RaboJ.P.Rabo schrieb:zur Sintflut gibt es Theorien. Es handelte sich wahrscheinlich um lokal begrenzte Fluten. Theoretisch evtl. Bruch der Barriere zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer, oder Bruch der Barriere bei Gibraltar zwischen Atlantik und Mittelmeer. Dies Katastrophen wurden dann zu Bibelmythen.
Wann soll das gewesen sein? @J.P.Rabo

Kann ja aber auch sein, dass es doch nur eine Metapher ist und uns aufzeigen soll, wie die Rettung aussehen wird oder so? Oder es spielt noch viel früher in der Geschichte des Planeten, als es womöglich schon Menschen gab, wann wir es nicht denken? Oder? Oder? Oder?


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Guter Gott - Böser Gott

11.10.2025 um 13:18
Heute habe ich eine Textpassage von Karl Jaspers, einem Philosophen und Psychater, gefunden, die ich tröstend erhellend wahrnehme, im Hinblick auf das momentane Weltgeschehen.

Ich möchte sie mit Euch teilen:
Wir können auch so sagen: das Eine ist es, an dem hängt, daß wir unsere Existenz gewinnen. An dem Einen hängt sozusagen das Errettende aus dem Sumpf bloßen Daseins, in dem jeder von uns steckt. Es ist das Heilvolle auf dem Wege, auf dem jeder von uns sich befindet und ihn nie vollendet hat. Und es wird sofort zum Verderben, wenn dieses Eine in irgendeiner bestimmten Gestalt vorweggenommen und als solche behauptet wird als der eine Gott hier in dieser Welt. Was ist dann die Folge? Es ist die Absolutheit des Einen in einer bestimmten, besonderen Gestalt in der Welt, deren Vertreter auftreten mit dem Anspruch, im Besitze der Wahrheit zu sein, sich gegenseitig bekämpfen und meinen, sie kämpfen für Gott, für den wahren und einen Gott gegen die andern, die den einen und wahren Gott nicht sehen, und völlig vergessen, daß die andern durch das Eine der Transzendenz so gut da sind wie sie selber. Es ist sozusagen die Teufelei in der biblischen Religion durch alle Zeiten, daß diese Religion, auf die sich alle unsere wahren Begriffe gründen und unsere existentiellen Möglichkeiten, verknüpft ist mit dem Gedanken der Ausschließlichkeit: nur dies eine und die andern nicht. Die Folge davon ist, durch dies Vorwegnehmen und In-Besitznehmen des Einen für sich selbst, daß die Menschen zerrissen werden in Gruppen, die nun gegeneinander kämpfen unter der Fahne des Einen, jeder im Besitze der Gottheit. Das hat man gesehen im Laufe der Geschichte.

Im Neuen Testament können wir schon beginnen zu beobachten die Feindseligkeiten, selbst unter den Aposteln. Wir sehen später die Kriege, wir sehen die Kreuzzüge, wir sehen den fürchterlichen Kampf, den gewaltsamen Kampf der Kirche gegen das, was sie für ketzerisch hält. Wir sehen den Kampf - wie zur Buße - der christlichen Religionen und Konfessionen in den Religionskriegen bis zum Verderben, mit deren Abschluß dann die Gewalt der biblischen Religion merkwürdig schnell und bis heute mehr und mehr nachgelassen hat.

Da ist irgend etwas, Was man sich klarmachen kann, was ich eine Teufelei nannte, nämlich das, daß man den einen Gott, der wirklich der Eine ist, zum eigenen Besitz macht, und meint, für ihn gegen andere zu kämpfen, für ihn andere erschlagen zu müssen und so fort. Das ist die Folge der Verkehrung in das numerisch Eine aus dem qualitativ Einen.
Das qualitativ Eine hält in der Schwebe und führt auf dem Wege, das numerisch Eine fixiert und vergewaltigt und unterbricht den Weg. Es führt zu dem, was wir nicht anders können als vom Einen her als sinnlos und als gottwidrig zu betrachten, um so mehr als es sich auf Gott beruft.

Das Eine wird also im Augenblick, wo es zum numerisch Einen wird und sich die besondere Gestalt in der Welt gibt, zum Fanatismus. Dieser Fanatismus verführt immer noch, weil noch hinter dieser Verkehrung der erhabene Grundgedanke des einen Gottes steht, der einen Transzendenz, der Gedanke, der nur verkehrt worden ist und der im Ursprung das Wahre ist. Wenn das Christentum, wenn die biblischen Religionen verschwinden, geht es mit dem Einen genau so weiter. Wo das Eine rational als das Bezwingende gedacht wird, und das Folgen dem Einen als das, wodurch wir überhaupt Wert haben, was ja im Ursprung wahr ist, so geht es in den Despotismus des Einen, den wir ja grauenhaft erlebt haben und der uns noch in den Ohren klingt: »Ein Volk, ein Führer, ein Reich«.

Was für eine ungeheure Verkehrung: Verkehrung nämlich des Gedankens des Einen, auf den doch alles ankommt, in etwas, was ruinös zerstört, und was wir in die Formel kleiden, so simpel sie auch klingt: die Verkehrung aus dem qualitativ Einen in das numerisch Eine.«
Quelle: Karl Jaspers, Chiffren der Transzendenz, S. 57-58


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Guter Gott - Böser Gott

12.10.2025 um 12:06
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Heute habe ich eine Textpassage von Karl Jaspers, einem Philosophen und Psychater, gefunden, die ich tröstend erhellend wahrnehme, im Hinblick auf das momentane Weltgeschehen.

Ich möchte sie mit Euch teilen:
...
Ist ja eigentlich schon schön, wenn du mit uns teilen möchtest @Emmm Hi :)
Aber kann ich mit diesem deinen Zitat so nichts anfangen, weil ich nicht weiß, wie ich die Aussagen darin in das Threadthema einordnen soll. Kannst du bitte mal selbst in eigenen Worten erläutern, was du uns mit dem Geäußerten mitteilen möchtest? @Emmm


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Guter Gott - Böser Gott

16.10.2025 um 20:45
Hallo, Niselprim, das tue ich sehr gerne.

Jaspers spricht über die Erkenntnis, dass keiner von uns – weil das Eine für niemanden von uns fassbar ist – in einem anderen Namen als seinem eigenen sprechen und handeln kann. Ansonsten degeneriert dieser "Name" zu einem Zeichen bestimmter Moralvorstellungen, die dem Einen nicht mehr gleichen. Es ist eine Anmaßung, eine Verletzung durch fehlende Demut vor dem inneren Einen.

Wer mit solchen Zeichen die Welt "bezwingen" will, leidet an Fanatismus, weil das "gut und böse" dieses Namens ohne jede Toleranz plötzlich für alle gelten soll und zum Absoluten erklärt wird. Man darf nicht vergessen, dass Jaspers dies kurz nach dem 2. Weltkrieg schildert, den er selbst erleben musste. So hatte er erfahren müssen, was es bedeutet, wenn im Namen anderer auf diese Weise Verbrechen verübt werden.

Dies finde ich mit einem Seitenblick nach USA und dem Schauer darüber, dass es unzählige Schlachten in solchen fremden Namen gab, in denen die Menschheit die Erde mit Blut geweiht und unaufhörlich Machtsymbole errichtet hat.

Leben töten kann jeder, aber den Lebensfunken eigenhändig erschaffen – das kann bis heute keiner. Für den Krieg muss nur EINER die Waffe heben, doch für den Frieden müssen ALLE sie fallen lassen. Und doch heben sie sooo leichtfertig ihre Waffen für ihre Überzeugungen und lassen sie so schwer wieder fallen. Da wird mir das Herz schwer. Da zeigen sich Stärke als Schwäche und Schwäche als Stärke in ihrer absurdesten Form.

Und stets in guter Absicht, aber stets fremdem Namen fängt dieses Trauerspiel bis heute immer wieder an. Das wollte ich sichtbar machen, Niselprim.


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Guter Gott - Böser Gott

18.10.2025 um 11:31
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Jaspers spricht über die Erkenntnis, dass keiner von uns – weil das Eine für niemanden von uns fassbar ist – in einem anderen Namen als seinem eigenen sprechen und handeln kann. Ansonsten degeneriert dieser "Name" zu einem Zeichen bestimmter Moralvorstellungen, die dem Einen nicht mehr gleichen. Es ist eine Anmaßung, eine Verletzung durch fehlende Demut vor dem inneren Einen.
Hmm... - ich denke, ich verstehe, wie du das meinst - Hallo @Emmm jedoch würde ich dagegenhalten, dass man meiner Meinung nach sehr wohl etwa den Willen Des Gottes bspw. in Bezug auf uns Menschen erkennen und entsprechend erklären kann --- Der Schöpfer also würde wollen, dass wir Gutes tun. Wenngleich dieses Wollen, da es ja Der Wille Gottes Ist, ohnehin sein wird, weil Gott diesen Seinen Willen ausgesprochen hat. Demzufolge ist es also wichtiger, Das Wort Gottes zu erkennen, als den Inhalt zu bestimmen.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Wer mit solchen Zeichen die Welt "bezwingen" will, leidet an Fanatismus, weil das "gut und böse" dieses Namens ohne jede Toleranz plötzlich für alle gelten soll und zum Absoluten erklärt wird. Man darf nicht vergessen, dass Jaspers dies kurz nach dem 2. Weltkrieg schildert, den er selbst erleben musste. So hatte er erfahren müssen, was es bedeutet, wenn im Namen anderer auf diese Weise Verbrechen verübt werden.
Meiner Meinung nach ist man ziemlich auf dem Holzweg, wenn man gutes und böses Handeln gleichermaßen als Zeichen Des lieben Gottes erklären möchte, weil man ja laut Aussage Jesu - Gottes Wort - nur dann in Gott wirkt, wenn man Gutes tut. Diese Entscheidung obliegt meiner Überzeugung nach natürlich jedem Menschen selbst, logischerweise was man selbst als gut erachtet und was man Dem Willen Gottes nach als gut erachten sollte. Klar ist, dass man für diese Festlegung sich selbst, die Umgebung (Umwelt, Mitmenschen etc.) und Das Wort Gottes kennen muss.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Dies finde ich mit einem Seitenblick nach USA und dem Schauer darüber, dass es unzählige Schlachten in solchen fremden Namen gab, in denen die Menschheit die Erde mit Blut geweiht und unaufhörlich Machtsymbole errichtet hat.

Leben töten kann jeder, aber den Lebensfunken eigenhändig erschaffen – das kann bis heute keiner. Für den Krieg muss nur EINER die Waffe heben, doch für den Frieden müssen ALLE sie fallen lassen. Und doch heben sie sooo leichtfertig ihre Waffen für ihre Überzeugungen und lassen sie so schwer wieder fallen. Da wird mir das Herz schwer. Da zeigen sich Stärke als Schwäche und Schwäche als Stärke in ihrer absurdesten Form.
Also ich persönlich bin absolut gegen Krieg, Gewalt und ähnliches. Aber werden Kriege geführt und auch sonstige Verbrechen gegen das Leben verübt. Was also soll man tun, wenn man betroffen ist - den Kopf in den Sand stecken oder sich verteidigen und wie?
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Und stets in guter Absicht, aber stets fremdem Namen fängt dieses Trauerspiel bis heute immer wieder an. Das wollte ich sichtbar machen, Niselprim.
Es gibt ja auch ungute Taten ohne irgendwie Krieg zu führen. Bei diesen, denke ich, ist da schon der eigene Egoismus und die eigene Neigung bspw. zur Gewalttat das Ausschlaggebende, es zu tun. Oder nicht?


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Guter Gott - Böser Gott

18.10.2025 um 13:08
@Niselprim
Tja...der Mensch scheint wohl prinzipiell zu Allem fähig zu sein –
die Frage ist: Wozu befähigt er sich selbst?


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Guter Gott - Böser Gott

gestern um 09:41
Zitat von EmmmEmmm schrieb am 18.10.2025:Tja...der Mensch scheint wohl prinzipiell zu Allem fähig zu sein –
die Frage ist: Wozu befähigt er sich selbst?
Auf meine Fragen an dich willst nicht eingehen? @Emmm

Tolle Erkenntnis übrigens, dass der Mensch so ziemlich zu allem fähig ist.


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Guter Gott - Böser Gott

um 00:23
@Niselprim

Das war bereits die Antwort.

Du gibst sie Dir. Du befähigst Dich selbst. Sonst niemand. Sonst nichts. Eine Marionette an Fäden bist Du nicht. Auch kein Werkzeug.

Und wenn es plötzlich anfangen würde, an Dir unangenehm zu ziepen und zu ziehen, da hörte aller Spaß der Selbstlosigkeit ganz schnell auf, wenn es Dir wehtäte. Denn jeder Kanibale wird sagen: "Halt' doch still, damit ich Dich in Ruhe bei lebendigem Leibe fressen kann".
Aber natürlich macht das keiner! So nicht Du.

Denn das Ego, das "Ich" hat eine sehr, sehr wichtige Funktion: Überleben.
Das merken wir heute nur nicht mehr, weil wir im Wohlstand aufgewachsen sind und das Leben so leicht geworden ist. Sogar so leicht, dass einige sich Klötze (McGuffins) ans Bein binden, weil sie ihre Leichtigkeit nicht ertragen können: Es ist ihnen zu langweilig, zu seicht, zu fantasielos. Aber anstatt kreativ zu werden und Inspiration in den Künsten zu suchen, stopfen sie fremde Illusionen serienartig in ihre Leere, die sie dort wie Reisig und Zunder an sich verheizen. Irreale Ängste und Grausamkeiten...oft von weit her importiert, um sich heroisch brüstend als Helden vor einem gemeinsamen Feind zu verbünden oder um sich über etwas das Maul zerreißen zu können, was sie glauben, gespürt zu haben, weil sie sich sonst eigentlich gar nicht mehr spüren würden. Weil sie in der Welt, von der sie sich so lange haben blenden lassen, einfach bedeutungslos sind.

Sie wünschen sich die Ewigkeit obwohl sie sich schon ewig quälen. Dass die Vergänglichkeit das Geschenk unendlich tiefer Momente ist und alle Qual in ihr ein Ende hat, davon kann ihre Gier sich nicht lösen, weil sie nicht auf sich und ihre elementaren Bedürfnisse, sondern auf diejenigen hören, die in ihnen erst künstliche "Bedürfnisse" wecken.

Und so ist in ihren Händen ihr Leben lang nichts entstanden, außer das Mühlrad anzutreiben, um sich von ihrem kleinen Lohn jahrelang ihr Nest auszustopfen. Das meiste war gut versichert und wird nach dem Tod dennoch plötzlich achtlos teuer von den Angehörigen entsorgt, weil das, was wirklich kostbar war – die Innerlichkeit des Verstorbenen – zu sehr fehlt, als dass sich jemand an der Bedeutungslosigkeit des Mobiliars aufhalten wollte, wenn es keinen größeren kapitalen Wert hat. Ist das nicht ironisch? So versorgt und entsorgt sich die Welt selbst.

Die meisten verfolgen fremde Lebenszwecke, manche davon einen eigenen und nur die Wenigsten erkennen, wie absurd es ist, einem Leben "Zwecke" aufzubürden. Dies entgeht ihnen nur, weil sie sich nicht sinnlos in ihrem Dasein fühlen wollen. Denn sie wurden erzogen dazu, sich für ihr Glück und ihre Freude stets vor den anderen rechtfertigen zu müssen und sich schuldig zu fühlen, aus Gründen der "Gerechtigkeit" und "Solidarität".

Was also davon wirklich unbezahlbar ist – Liebe, Leben, Bewusstsein – kann nie bemessen werden. Wer es dennoch versucht, macht aus seinem voreingenommenen Maßstab ein Messer, aus Pflugscharen Schwerter, aus seiner Lösung ein Problem, weil jeder von uns einzigartig ist, sowohl im Sein, als auch im Werden.

So sage ich also von mir – was das Gewaltige angeht – nur das, was mir an Übrigem obliegt:
Ich werde mich sicher bis auf's Äußerste hüten!


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