@Niselprim Das war bereits die Antwort.
Du gibst sie Dir. Du befähigst Dich selbst. Sonst niemand. Sonst nichts. Eine Marionette an Fäden bist Du nicht. Auch kein Werkzeug.
Und wenn es plötzlich anfangen würde, an Dir unangenehm zu ziepen und zu ziehen, da hörte aller Spaß der Selbstlosigkeit ganz schnell auf, wenn es Dir wehtäte. Denn jeder Kanibale wird sagen: "Halt' doch still, damit ich Dich in Ruhe bei lebendigem Leibe fressen kann".
Aber natürlich macht das keiner! So nicht Du.
Denn das Ego, das "Ich" hat eine sehr, sehr wichtige Funktion: Überleben.
Das merken wir heute nur nicht mehr, weil wir im Wohlstand aufgewachsen sind und das Leben so leicht geworden ist. Sogar so leicht, dass einige sich Klötze (McGuffins) ans Bein binden, weil sie ihre Leichtigkeit nicht ertragen können: Es ist ihnen zu langweilig, zu seicht, zu fantasielos. Aber anstatt kreativ zu werden und Inspiration in den Künsten zu suchen, stopfen sie fremde Illusionen serienartig in ihre Leere, die sie dort wie Reisig und Zunder an sich verheizen. Irreale Ängste und Grausamkeiten...oft von weit her importiert, um sich heroisch brüstend als Helden vor einem gemeinsamen Feind zu verbünden oder um sich über etwas das Maul zerreißen zu können, was sie glauben, gespürt zu haben, weil sie sich sonst eigentlich gar nicht mehr spüren würden. Weil sie in der Welt, von der sie sich so lange haben blenden lassen, einfach bedeutungslos sind.
Sie wünschen sich die Ewigkeit obwohl sie sich schon ewig quälen. Dass die Vergänglichkeit das Geschenk unendlich tiefer Momente ist und alle Qual in ihr ein Ende hat, davon kann ihre Gier sich nicht lösen, weil sie nicht auf sich und ihre elementaren Bedürfnisse, sondern auf diejenigen hören, die in ihnen erst künstliche "Bedürfnisse" wecken.
Und so ist in ihren Händen ihr Leben lang nichts entstanden, außer das Mühlrad anzutreiben, um sich von ihrem kleinen Lohn jahrelang ihr Nest auszustopfen. Das meiste war gut versichert und wird nach dem Tod dennoch plötzlich achtlos teuer von den Angehörigen entsorgt, weil das, was wirklich kostbar war – die Innerlichkeit des Verstorbenen – zu sehr fehlt, als dass sich jemand an der Bedeutungslosigkeit des Mobiliars aufhalten wollte, wenn es keinen größeren kapitalen Wert hat. Ist das nicht ironisch? So versorgt und entsorgt sich die Welt selbst.
Die meisten verfolgen fremde Lebenszwecke, manche davon einen eigenen und nur die Wenigsten erkennen, wie absurd es ist, einem Leben "Zwecke" aufzubürden. Dies entgeht ihnen nur, weil sie sich nicht sinnlos in ihrem Dasein fühlen wollen. Denn sie wurden erzogen dazu, sich für ihr Glück und ihre Freude stets vor den anderen rechtfertigen zu müssen und sich schuldig zu fühlen, aus Gründen der "Gerechtigkeit" und "Solidarität".
Was also davon wirklich unbezahlbar ist – Liebe, Leben, Bewusstsein – kann nie bemessen werden. Wer es dennoch versucht, macht aus seinem voreingenommenen Maßstab ein Messer, aus Pflugscharen Schwerter, aus seiner Lösung ein Problem, weil jeder von uns einzigartig ist, sowohl im Sein, als auch im Werden.
So sage ich also von mir – was das Gewaltige angeht – nur das, was mir an Übrigem obliegt:
Ich werde mich sicher bis auf's Äußerste hüten!