Philipp54 schrieb:NmM kam erst nach der erfolglosen Suche mit dem Großaufgebot ein möglicher Tod in die Hauptüberlegung und die Abklärung über eine Auslandsflucht war ein Verwaltungsakt ohne dass vor Ort man tätig werden könnte. Außer das Umfeld von Meisner noch zu durchforsten, Mittäterschaft, jemand der ihn deckt, etc. und.... nach einem Toten fahnden, suchen.
Ich denke, dass der Täter tot sein könnte, war von Anfang an ein mögliches Szenario, dass die Ermittler mit einbezogen haben. Je mehr Zeitablauf nach der Tat, ohne dass man ihn lebend irgendwo gefunden hat und ohne dass sonstige Lebenszeichen entdeckt wurden (z.B. Mobilfunaktivität, soziale Medien, Hinweis auf ärztliche Behandlung, Kontobewegungen, verifizierte Sichtungen etc.) desto wahrscheinlicher wurde halt diese Option.
Ich gehe davon aus, dass sich ihm sehr schnell nach der Tat Zielfahnder an die Fersen geheftet haben. Aber wenn es keine Aktivitäten von ihm gibt (weil er längst tot im Sumpf liegt), dann können sie halt auch nur an der Aufklärung seiner Verhangenheit arbeiten und versuchen, daraus abgeleitet wahrscheinlich erscheinende Optionen für einen aktuellen Aufenthaltsort möglichst gründlich abzuhaken. Im aktuellen Ermittlungsprozess weiß man halt nie, ob man nichts findet, weil er sich so gut versteckt oder weil er tot ist.
Gleichzeitig gilt natürlich auch die Annahme, dass je mehr Zeit vergeht sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass er eine zunehmend große Distanz zwischen sich und den Tatort bzw. seinen Wohnort gebracht haben könnte. Und da ist es halt fatal, wenn bei der tatortnahen Absuche recht früh so eine Fehler passiert, dass man die leiche übersieht. Man zieht den Radius immer größer und kann, da damit die relevante Fläche ja im Quadrat größer wird, eben auch nur immer grober absuchen und gleichzeitig wird die Maßnahme immer teurer, weil man immer mehr Leute und technische Ausstattung braucht.
Philipp54 schrieb:Die Suchbedingungen für die Hunde kann man schlecht beurteilen. Für Spurensuchhunde, Maintrailer bspw. Könnte eine Spur bis zur Nässe möglich gewesen sein. Was die EB konkret damit meint, die Spur verloren zu haben und wo das war, habe ich nicht verstanden.
Ich habe es immer so aufgefasst, dass man zwar offenbar eine Spur vom Haus weg gefunden hat, diese aber eben ab einer bestimmten Stelle, mehr oder weniger weit vom Tatort entfernt, nicht mehr durch die Hunde weiterverfolgbar war. Die Standardvermutung ist ja dann oft, dass der Täter hier in eine Fahrzeug gestiegen ist. Welche Ursache hier vorlag, wissen die Behörden wahrscheinlich selber nicht. Keine Ahnung, ob der in den alten Western gezeigte Trick, dass der Outlaw einfach nur ein paar Meter durch einen Fluss waten muss, damit die Suchhundemeute des Sheriffs die Spur verliert, in Wirklichkeit funktioniert? Oder welche anderen Ursachen in Frage kommen?
Den Einstieg in ein Fahrzeug halte ich jetzt in der Rückschau eher für unwahrscheinlich, aber das konnten die Ermittler damals denke ich, zumindest kurz nach der Tat, wahrscheinlich nicht ausschließen.
Philipp54 schrieb:Leichenspürhunde riechen Gase, ob es auch welche gibt, die über Leichengeruch anschlagen, weiss nicht. In Gefrierpunktnähe wird unmittelbar nach Eintritt des Todes wahrscheinlich der " Gasgeruchssinn" noch nicht anschlagen können. Die Hunde machen nie Fehler, wenn sind es oft nicht bemerkte Fehler bei der Führung oder Überforderung. Lang stehen die Hunde solche Suchen nicht durch und brauchen Pausen.
Seit ich das Foto vom angeblichen Funort der Leiche gesehen habe:
https://ga.de/news/panorama/rheinland-pfalz-dreifachmoerder-von-weitefeld-besass-illegale-waffe_aid-132821375vermute ich - aber das ist echt nur eine persönlcihe Vermutung - dass diese Fläche mit einer Polizeimannschaft zu Fuß abgesucht wurde und man dabei um diese feuchte Stelle, an der damals wahrscheinlich noch Schilf, hohes Gras und Brennesselgebüsch vom Vorjahr standen, drumrumgegangen ist und - da man ja die gesamte Fläche abgesucht "per Hand" (oder besser "zu Fuß") abgesucht hatte, da keine Hunde eingesetzt wurden. Man denkt einfach nicht, dass man auf so einer Fläche eine Leiche übersehen kann und denkt eben auch nicht dran, dass sie da ausgerechnet in den verwachsenen 5 Quadratmetern liegen könnte, die man sich nur sehr oberflächlich (im Vorbeigehen) angeschaut hat. Zumal man ja zusätzlich noch aus der Luft gesucht hat und da offenbar auch nichts gesehen hat.
Die Hunde sind ja recht aufwendig im Einsatz, einfach weil sie pro Einsatztag nur eine sehr begrenzte aktive Arbeitszeit haben. Insofern liegt es für mich nahe, dass man einfach angenommen hat, dass er da nicht ist und sich die Einsatzzeit der Hunde dafür sparen wollte.