Leilan schrieb am 02.11.2025:Die Kirche hat den Prozess des Materialismus über die letzten Jahrhunderte mitgemacht und ihm ihre Lehren und veräußerlichenden Denkweise angepasst. Auf diese Weise ist eine "Versöhnung" zwar entstanden, aber auf einer, die auf einem faulen Kompromiss basiert.
Die Kirche war eigentlich schon immer eine weltliche Instanz mit weltlicher Moral und Weltherrschaftsanspruch. Ein Konflikt mit den Naturwissenschaften bestand nur insofern, als einige ihrer Dogmen damit nicht vereinbar waren, die Naturwissenschaften also ihre Herrschaft bedrohten. Ein grundsätzliches Problem mit dem Materialismus hatte sie nie. Heute gibt es kaum noch Reibungspunkte; besonders bei der EKD muss man Gottesbezüge mit der Lupe suchen. Sie ist eine politische Organisation und setzt immer auf das modernste Pferd.
Davon abgesehen gibt es keinen Konflikt zwischen Materialimus und Spiritualismus, der nicht eigentlich um weltliche Machtfragen geht. In unserer materiellen Wirklichkeit gelten die Gesetze derselben, und diese Gesetze zu erkennen und anzuwenden, ist die Aufgabe der Naturwissenschaften.
Wenn ich dahinter alte Götter sehe, dann leugne ich nicht naturwissenschaftliche Erkenntnisse, sondern folgere aus metaphysischen Erwägungen, die im materialistischen Kontext als unnötig bis unsinnig gelten. Die Frage, ob ich richtig liege oder nicht, ist in solchen Fällen unerheblich, da sie eh nicht beantwortet werden kann. Sie spielt nur dann eine Rolle, wenn ich Wert auf Glaubwürdigkeit lege - Glaubwürdigkeit, die ich bräuchte, um andere Menschen zu überzeugen; um Macht zu erlangen und auszuweiten.
Welche Götter sind noch aktiv?
Wodurch äußert sich die Aktivität eines Gottes, wenn nicht durch den Wahn seiner Jünger?
Ich glaube, nur die inaktiven Götter sind von Wert.