Drei Tote in Pension in Passau aufgefunden

Scheinzwein schrieb:Immerhin sind Fünf Menschen gestorben, davon vier Frauen die in enger Beziehung zu TW standen, das passiert nicht mal eben so. Ich stimme durchaus zu, dass hier nun auch viele Dorfgerüchte und das Vermarktungsinteresse der Medien hineinspielen, aber es scheint schon mehr zu sein als heiße Luft.

Ich warte halt auf wirkliche Belege. Das, was man bisher aus der Tasche gezogen hat, ist ja alles eher auf Vorurteilen basierend. Von wegen, älterer Mann und jüngere Frauen - muss irgendwie ein Guru sein und um Sex muss es auch gehen. Schwarze Kleidung, Gothicstil - Oh, ein Ritual. Ich kenne die Szene gut (sowohl Gothic als auch Mittelalter/Reenactment), und mir ist da bislang weder irgendeine Sexsekte noch besonders viel Okkultismus untergekommen. Hingegen ist es ziemlich normal, dass Leute unterschiedlichen Alters sich miteinander anfreunden und dann auch durch die Gegend reisen, zu Events im In- und Ausland. Ich bin selbst schon mit Leuten unterwegs gewesen, die 20 Jahre älter sind, als ich. Habe auch schon mit 2, 3 anderen Leuten jedweden Geschlechts irgendwo in einem Zimmer übernachtet, ohne, dass da irgendwas Sexuelles oder Sektenartiges war. Wieso auch nicht?

Das Einzige, was in diesem Fall seltsam ist, ist, wieso so eine größere Anzahl an Leuten, die vorher wohl schon eine Weile eng befreundet waren, gleichzeitig aus dem Leben scheiden wollte - wenn es sich denn um einen gemeinsamen Suizid handelt.

Braunschweig schrieb (Beitrag gelöscht):Das alles ist natürlich nur ein wichtiger Nebenstrang. Es erklärt noch nicht den Grund für die 5 jüngsten Tode.

Vielleicht ist das gar nicht so ein Nebenstrang. Oder ein Nebenstrang, der doch einen gewissen Einfluss hat.

Wenn ich mir so die Familie und das Gymnasium anschaue, wo die Carina U. war, dann bekommt man doch so den Eindruck, dass dies ziemlich "beengte" Verhältnisse waren.
Also ein privates Gymnasium, das christlich geführt wird und in eine Abtei integriert ist und zwar abgelegen irgendwo in der Pampa draussen. :-)

Dann vermutlich im Jahre 2016 ein Selbstmord eines Lehrers, der vermutlich bereits Schwierigkeiten auch deshalb bekam, weil die Eltern der Carina intervenierten und mutmasslich eine Sekte witterten, wo der Lehrer daran Schuld sein soll.

Im März dieses Jahres spionieren sie ihr mit einem Privatdetektiv hinterher, was ev. auch nicht unbemerkt geblieben ist für die Carina und sie sich ev. "verfolgt" fühlte, weil man ihre Autonomie gefährdet??

Das wäre so ein Strang, den man im Auge behalten sollte.

Nunja, bevor mir mein PC abschmiert, einige Kommentare bis zu der Stelle, wo ich gelesen habe. Weil ich sehe, dass hier viel über Szenen herumspekuliert wird, die Nicht-Zugehörigen wohl fremd und daher irgendwie seltsam und unverständlich erscheinen. Da kocht die Gerüchteküche hoch...

Hathora schrieb:Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass diese 5 Toten an einem Spiel per Internet teilnahmen. Ich habe darüber null Erfahrung. Aber es gibt doch so viele Spiele, an denen man eine bestimmte Person darstellen kann oder als Avatar direkt mitspielen kann.

Hathora schrieb:Meint ihr, es wäre möglich, sich so sehr zu vertiefen, dass man imstande ist, Morde zu begehen und/ oder sich selbst zu töten, wenn das Spiel es verlangt, bzw die Regie so ist?

Stefan1982 schrieb:Könnte ja auch so was wie ein Fantasy- Rollenspiele

In Internetrollenspielen werden keine Befehle für das echte Leben gegeben, sondern man spielt/steuert eine Figur in einer virtuellen Spielumgebung, die eine bestimmte Rolle in einer bestimmten Geschichte (oder Welt) hat. So wie eine Figur in einem Film oder Roman, nur, dass man die Geschichte eben selber durchspielt und teilweise an bestimmten Punkten bestimmen kann, in welche Richtung es geht (Ja/Nein-Entscheidungen). Dass jemand das in die reale Welt überträgt, da muss geistig schon viel schiefgehen. Und das gleichzeitig bei so vielen Leuten? Unwahrscheinlich. Und "Teammitglieder" oder Freunde töten soll man in solchen Spielen auch nicht. Selbst, wenn wir es jetzt auf den Live-Rollenspiel-Bereich (also richtig mit Kostüm, draußen, nicht nur virtuell am PC) ausweiten: Da geht es nicht darum, Freunde in irgendwelchen Pensionszimmern zu töten. Sondern eher darum, gemeinsam irgendwelche Abenteuer zu überstehen.

Noella schrieb:Mir ist es zwar suspekt, wenn erwachsene Menschen das Hobby haben, historisch nicht korrekt die Zeit des Mittelalters nachzustellen

Ist es Dir auch suspekt, wenn Leute Romane lesen oder Filme oder Serien (Game of Thrones,...?) ansehen? Oder als Hobby Theater spielen? Nichts Anderes ist das doch. Nur, dass es kein 100% festes Drehbuch gibt, sondern man die Dialoge spontan spricht und auf die Handlung bisschen Einfluss nimmt.

1899Ost schrieb:Die unterschiedlichen Wohnorte der Opfer und das beschriebene Auftreten (Gothic/schwarze Kleidung) deuten doch eher auf eine über Internet organisierte Szene mit entsprechenden Riten und eventuell auch auf einen gemeinschaftlichen Selbstmord hin.

Gothic ist weder Sekte noch Religion. Es gibt keine Riten. Ich kann ja verstehen, dass es Nicht-Gruftis vielleicht bisschen komisch vorkommt, was Gothics so für Musik hören und welche Kleidung sie anziehen, aber im Grunde leben sie nicht unbedingt anders, als andere Leute. Haben eine Ausbildung oder Arbeit, treffen sich mit Freunden, gehen einkaufen, auf Konzerte, reisen... Sie tragen dabei halt andere Kleidung und hören andere Musik. Abgesehen davon ist das Alltagsleben absolut gar nicht anders oder mysteriös.

SparkleCat schrieb:Schaut man sich z.B. das Wave-Gothik-Treffen in Leipzig an, dann sind das eben alles ziemliche Selbstdarsteller.

Das WGT ist die größte Feier weltweit, ein besonderer Anlass. Zu einer Hochzeit oder feierlichen Gala würdest Du auch nicht in Jeans und T-Shirt gehen, sondern Dein bestes Kleid anziehen, oder? Abgesehen davon fallen auf dem WGT ja auch nur die auf, die besonders aufgebrezelt aussehen - die hunderten von T-Shirt-Leuten, die ebenso da sind, die beachtet halt nur keiner.

VanDusen schrieb:Meines Erachtens spricht dafür auch der Umstand, dass die Polizei die angeblich gefundenen Abschiedsbriefe als "wirr" bezeichnet haben soll. Kein Wunder, wenn darin auf irgendwelche Gottheiten aus dem alten Ägypten Bezug genommen wurde.

Woher hast Du das mit den Gottheiten? Davon habe ich nichts gelesen?

Blacklady113 schrieb:Hiess es nicht, die beiden Frauen in der Whng lagen mutmaßlich schon etwas länger in der Whng - da Nachbarn einen Geruch feststellten?

Die Verwesung beginnt nach 2 Tagen, bei großer Hitze auch früher. Das mal, um den Zeitraum ungefähr einzuschätzen. Sie müssen nicht schon wochenlang tot gewesen sein.

VanDusen schrieb:Die Wahl von Armbrüsten als Tatwerkzeug hat somit eine gewisse verquere Logik. Im realen Leben eher unscheinbare Gestalten (Bäckereifachverkäuferin usw.), lebten die wohl für den Zweikampf mit Schwert und Schild.

Verquer? Welchen Beruf muss man denn offiziell haben, um hobbymäßig historische Schaukämpfe machen zu dürfen?

Puscheline schrieb:Vll wurden Pfeile in Herz und Kopf abgegeben wegen irgendeiner Zombie/Vampir/Werwolf Klamotte?
Könnte mir vorstellen, dass es unter diesem Klientel solche Befürchtungen geben könnte

Herz und Kopf (Gehirn) sind als Ziel einfach naheliegend, wenn man möglichst schnell und sicher tot sein will. Dass Mittelalter-Rollenspieler oder historisch Interessierte ernsthaft an Vampire und Werwölfe glauben, hältst Du doch hoffentlich nicht für den Normalfall? Nur, weil man gern Theater spielt oder historische Kleidung mag, ist man noch lange nicht abergläubisch oder ungebildet.

stefan33 schrieb:er Mann habe sich als Privatdetektiv zu erkennen gegeben. Angeblich sei er von den Eltern einer der Frauen beauftragt worden, um sie ausfindig zu machen. "Er sollte sie aus den Fängen meines ehemaligen Mieters befreien."

MaybeX schrieb:Ob es sich bei der 19 jährigen wirklich um die Schwester handelt, ist nicht klar. In den Medien steht auch, dass es sich bei der 19 jährigen um eine seit zwei Jahren Vermisste handeln könnte.

"Vermisst" ist gut. Sie war dort offiziell gemeldet. Dass das den Eltern nicht passte, und sie dann möglicherweise tatsächlich einen Detektiv schicken, kann gut sein. Aber das heißt erstmal noch nichts, außer, dass sie mit ihren Eltern nicht klarkam und dann eben abgehauen ist. Das machen leider viele Jugendliche. Und dass die Eltern sich einreden, dass die Initiative nicht von der Tochter ausgegangen sein kann, sondern dass die liebe Tochter von irgendwem gezwungen oder verführt worden sein muss - ja, kann man es ihnen verübeln? Das ist typisch, es nicht wahrhaben zu wollen, wenn das eigene Kind einen nicht mehr sehen will. Dann ist halt der böse neue Freund, die böse Freundin oder sonstwer im Umfeld Schuld.

mrtony4 schrieb:T W wahr anscheinend Alchimist was ist das

Er war kein Alchemist, er hatte lediglich paar Alchemie-Symbole tätowiert. Für jemanden aus der Gothic- oder Mittelalterszene kein ungewöhnliches Motiv.

Puscheline schrieb:Wie muss man sich denn soeinen Mittelaterverein vorstellen?
Ist das so eine Art Kostümfest mit mittelalterlichen Gepflogenheiten? Und gibt es da auch Leute, die deratig in ihren Rollen aufgehen, dass sie diese mit ins Reallife nehmen, also irgendwie immer Ritter sind? Z.B. nur Speisen und Getränke aus der Zeit zu sich nehmen, weitgehend auf Luxus verzichten und ggf. die Geschlechterrollen dieser Zeit leben?

Die, die ich kenne, machen das hobbymäßig am Wochenende oder im Urlaub, leben aber sonst ganz normal. Auch in diesem Fall kann es so, wie Du schreibst, wohl eher nicht gewesen sein. Sonst wären die Leute nicht Auto gefahren, hätten (im Fall von Torsten W.) E-Gitarre gespielt, einen Tattoo-Laden gehabt, usw. Die haben schon "modern" gelebt, Mittelalter war da Hobby, sonst nichts.

Puscheline schrieb:Was ich nicht nachvollziehen kann, ist das Auftreten der „Protagonisten“.
Was hat den diese Gruftiaufmachung mit Mittelalter zu tun?

Nix. Aber es gibt viele Mittelalter-interessierte Goths, die im Alltag "normal" schwarz rumlaufen und dann eben auf Festen Mittelaltergewandung tragen. Das widerspricht sich nicht.

falstaff schrieb:Naja, die Gothik ist ja genaugenommen ein spätmittelalterlicher Baustil

Im Fall dieser Szene leitet es sich vom englischen Begriff "gothic", wie in "gothic novel", ab. Heißt "düster". Hat mit dem Baustil nix zutun.

Puscheline schrieb:Welche Rolle haben denn so schwarz aufgemachte Frauen im Mittelalter gespielt?

Wie gesagt, da sehe ich keinen Mittelalterbezug. Das schwarze dürfte einfach deren Alltagskleidung gewesen sein, außerhalb des Rollenspiels.

passato schrieb:Nein, aber Armbrüstschützen waren die Hauptgegner der Ritter und haben sie letztendlich auch zu Fall gebracht, so ähnlich wie heutzutage Artillerie gegen Panzer.
Da ist doch was symbolisches dran, oder?

Noella schrieb:Richtige Ritter-Fans würden also nichts mit Armbrüsten zu tun haben wollen, richtig?

Ich halte das für überinterpretiert. Auf etlichen Mittelalterveranstaltungen gibt es auch Armbrustschießen zu sehen oder sogar auszuprobieren.

@Aloceria
Auf einer Ritterveranstaltung sah ich mal eine Borderlinerin, die immer damit strahlte, wie man sich doch relativ schnell und schmerzfrei selbst ins Nirwana begeben könne.

Vielleicht ist das eine Affinität von psychisch Kranken?

Die Gothic-Scene ist doch ebenso "relativ todessehnsüchtig". Also zumindest die, die ich kenne.

Solange das alles freiwillig geschah, sehe ich da nicht so den Anlass, einen großen Aufschrei zu machen. Besonders, um Nachahmer nicht noch zu animieren.

Aloceria schrieb:"Vermisst" ist gut. Sie war dort offiziell gemeldet. Dass das den Eltern nicht passte, und sie dann möglicherweise tatsächlich einen Detektiv schicken, kann gut sein. Aber das heißt erstmal noch nichts, außer, dass sie mit ihren Eltern nicht klarkam und dann eben abgehauen ist. Das machen leider viele Jugendliche. Und dass die Eltern sich einreden, dass die Initiative nicht von der Tochter ausgegangen sein kann, sondern dass die liebe Tochter von irgendwem gezwungen oder verführt worden sein muss - ja, kann man es ihnen verübeln? Das ist typisch, es nicht wahrhaben zu wollen, wenn das eigene Kind einen nicht mehr sehen will. Dann ist halt der böse neue Freund, die böse Freundin oder sonstwer im Umfeld Schuld.

Ja, das sehe ich auch ähnlich. Das Kind ist freiwillig in eine Jugendeinrichtung gegangen, wo man wahrscheinlich noch mehr unter Kontrolle steht wie im Elternhaus. Das T.W. das Mädchen mit 18 aus der Einrichtung holte muss auch nicht zwangsläufig aus bösartigen Gründen erfolgt sein, vielleicht hatte er einfach nur Mitleid und wollte ihr helfen, evtl. war sie eine Bekannte seines Sohnes.

@Aloceria
Überhaupt finde ich Deinen Text sehr gut und erhellend.

T.W. war scheinbar eine Art Lebenskünstler, der sich an allerlei versuchte, ob nun erfolgreich oder nicht, sei mal dahingestellt. Ihm wird hier ja viel kriminelle Energie zugeschrieben, gibt es eigentlich handfeste Aussagen über Vorstrafen?

Falls es sich wirklich nur um reine Suizide bzw. Suizide auf Verlangen handelt, werden wir die Hintergründe offiziell sowieso nicht erfahren.

Eigentlich gibt es auch einen Pressekodex, der Journalisten in die Pflicht nimmt
Persönlichkeitsrechte von Suizidanten und deren Angehörige zu wahren, sowie reißerische Berichterstattung zu vermeiden, um Folgesuizide zu verhindern, aber der greift wohl erst wenn die Umstände geklärt sind, zumindest bei seriösen Zeitungen.

Scheinzwein schrieb (Beitrag gelöscht):Und dieser SM.Kram der dort angedeutet wird könnte auch erklären, wo er die Geldsummen für Pferde, dicke Autos etc. her hatte - er hat die Frauen wohlmöglich auf den SM-"Strich" geschickt.

Was für einen Mist man hier so liest, reicht aber eigentlich schon, dafür braucht's kein Schundblatt mehr.

life-is-life schrieb:Vielen Dank! Seltsam, dem Laden einen falschgeschriebenen Namen zu geben.
Vllt. wollte man in der Annahme, dass ein lateinischer Name zum "Deckmäntelchen" MA passt, das worum es möglicher Weise tatsächlich ging verbergen (bspw. mögliche tödliche Phantasien und Machtgeschichten etc. auszuleben).

Ich halte das für "normale" Unfähigkeit. In der Szene, auch im Gothicbereich, gibt es so viele, die sich mit lateinischen Namen schmücken, weil sie das für irgendwie "mystisch" halten. Da kommt es manchmal zu peinlichen Fehlern. Professionell ist es nicht, klar. Aber ich würde nicht behaupten, dass das bedeuten muss, dass gar kein echtes Mittelalterinteresse vorhanden gewesen sei.

Menedemos schrieb:Ein bisschen auf Märkten herumtingeln, ein kleiner Laden ohne Internetseite

Der Laden hat eine Internetseite. Bzw gehabt. Mittlerweile wurde sie offline genommen, aber vor Kurzem war sie definitiv noch da, und im Google-Cache kann man sie auch noch ansehen.

Scheinzwein schrieb:Nein, dass sie in AU waren ist schon länger bekannt, weil es 1) Eine Quittung gab für eine der Armbrüste und 2) auf der facebook Seite des Ladens am 8 Mai von einem Mittelaltermarkt dort geschwärmt wurde. Letzteres könnte natürlich auch der - angebliche vorhande - Geschäftspartner gewesen sein, kA.

Den Mann wird es schon geben. Irgendwer hat jedenfalls die Website offline genommen, nachdem Torsten W. bereits tot war.

Kreuzbergerin schrieb:An den Wänden hingen Tempelritter-Fahnen und auf dem Verkaufstresen stand eine Schaufensterpuppe – mit an Blut erinnernder roter Farbe beschmiert, in Strapsen, mit Seilen und Ketten gefesselt, den Kopf bandagiert.

Die Templerfahnen sind die Landesflaggen von Georgien und Guernsey - da hat die Presse sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, das nicht zu merken... Die Schaufensterpuppe ist allerdings für den Mittelalterbereich wirklich seltsam. Andererseits sollen in dem Laden ja auch Bandproben (Metal-Bereich) stattgefunden haben, und wer weiß, was für Veranstaltungen noch? Ist überhaupt klar, dass die Puppe immer da saß, möglicherweise war sie auch für irgendeine Party oder einen Musikvideodreh (oder Konzert o.ä.) nur kurzfristig da deponiert?

Glitter2.0 schrieb:Man geht ja mit kleinen Kindern nicht in so einen Laden wenn man nicht will das Kinder so etwas sehen und die Puppe war im Laden auf einem Tresen und nicht im Schaufenster so wie ich das verstanden habe

Der Laden hatte - zumindest laut Website - auch Gewandung für Kinder im Angebot. Wäre also auch nicht gerade ungewöhnlich, wenn man als Familie neue Kleidung für ein Event kaufen will, auch mal gemeinsam da reinzugehen...

calligraphie schrieb:. Solche Interessen sind demnach nicht selten sondern es gibt auch schon ne richtige Industrie dazu? Also sie basteln sich nichts mehr selbst wie im Winnetou Liebhaber Club ?

Klar, es gibt kommerzielle Hersteller von entsprechender Kleidung, Gegenständen wie Taschen und Geschirr, Kleinmöbel, etc. Sind aber auch nur einige wenige - dafür große - europaweit.

calligraphie schrieb:Geht es im Grundgedanken solcher Vereine um das Zusammensein oder um Kämpfe und eine Möglichkeit seltene schwere Waffen legal bewegen zu dürfen ?

An seltene Waffen habe ich dabei noch nie gedacht, zumal man ja auch nicht mit historischen Originalen hantiert, sondern mit Nachbauten. Den meisten dürfte es um geselliges Beisammensein gehen. Wobei bei den Turnieren natürlich auch noch der Sportaspekt dazukommt.

Boho schrieb:Seit 50 shades of grey finden Frauen das devot sein auch wieder ganz toll und ich habe wiederholt gelesen, dass viele der weiblichen Fans dieser Szene die "Romantik des Mittelalters" so toll finden

Viele? Ich kenne genug Frauen aus der Szene und davon sind geschätzt nichtmal 50% devot. Naja, oder vielleicht in etwa die Hälfte - wie im Rest der Bevölkerung auch. Klar stehen viele Frauen in der MA-Szene auf verklärte Romantik. Aber da geht es vielen dann doch eher um Ritterlichkeit (könnte jetzt salopp auch sagen: Märchenprinzen) als um herrisches Verhalten.

Sangriaman schrieb:Auf einer Ritterveranstaltung sah ich mal eine Borderlinerin, die immer damit strahlte, wie man sich doch relativ schnell und schmerzfrei selbst ins Nirwana begeben könne.

Und wieviele Dutzend Menschen sahst Du dort, die nicht depressiv und suizidal waren? Depressive Menschen wirst Du überall finden, auch beim Kaninchenzüchterverein.

DieWolf schrieb:mittelalterliche Geheimbünde

Da ist nichts geheim. Das ist ein Hobbyverein, der sich offen präsentiert und wo man auch beitreten kann (sofern man Interesse zeigt und vermutlich einen Mitgliedsbeitrag zahlt).

trailhamster schrieb:Die Lehrerin kam immer als Grufti in die Schule und fiel dadurch auf, dass sie niemanden grüßte und sich vom Kollegium absonderte. Dass sowas nicht offen thematisiert wird, spricht eher gegen die Schule als gegen die Eltern.

In einer Quelle las ich, sie sei beliebt gewesen und keiner hätte sich an ihrer Kleidung gestört. Wieso auch? Ist es schlimm, wenn jemand schwarze Kleidung trägt?

Macht schrieb:Also wenn mein Kind nach Hause kommen würde und erzählen würde es hätte neue Freunde die schlafen in Särgen wäre bei mir Alarmstufe "rot". Sowas hat nix mehr mit Fetisch dann zu tun.

Deswegen erzählt man sowas seinen Eltern ja auch nicht ;) Ich frage mich nur, wie Du bei diesen Leuten jetzt auf das Schlafen in Särgen kommst? Nur, weil die Gothickleidung tragen, oder was?

calligraphie schrieb:Wenn ich mir das Foto so mit den Ladys die ihren Herrn umringen anschaue frage ich mich lediglich , warum sind die Damen recht luftig und geschnürt verpackt und er verhüllt? Die Kostüme kosten sicher mehr als ein normales Büro Outfit und sind umständlich anzulegen. Zumindest ist es kein Casual Outfit . Dient das dem lustgewinn beider Seiten?

Manche Gothicdamen ziehen sich gern sexy an, manche eher hoch verschlossen mit Ballkleidern mit sonstwievielen Lagen Stoff (und das kann teilweise doch etwas mühsam anzuziehen sein, ja, aber was macht man nicht für die Schönheit? ;) ). Variiert sehr stark. Männerkleidung ist generell oft weniger sexy und bisschen bedeckender. Ist aber doch unter Nicht-Gruftis genauso, oder siehst Du Männer bauchfrei oder mit Hotpants herumlaufen? Dass man sich für Fotos, Party, Ausgehen chic macht, ist außerdem doch auch nichts Seltsames. Machen doch die meisten Menschen. Nur der Geschmack, was als hübsch gilt, ist bei "Normalen" und Gothics halt unterschiedlich. Wie Du darauf kommst, dass das irgendwas Sexuelles an sich haben muss, von wegen "Lustgewinn"...?

MaybeX schrieb:Aber da TW alchemistische Symbole tätowiert hatte, ist es möglich, dass er Kenntnisse in diese Richtung hatte.

Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Schätze TW so ein, dass er zwar optisch was hermachen wollte, mystisch wirken wollte, aber die Kenntnisse nicht so tief gingen. Sonst hätte er vermutlich auch beim Namen seines Ladens bisschen besser recherchiert.

Laut n-tv sei die Dame auf dem Bett neben TW die Ehefrau des toten Lehrers gewesen. Aber war die tote Frau von FC in Wittingen nicht auch Lehrerin?

Ansel schrieb:Es ist nur schwer zu verstehen, dass Carina von ihren Eltern weg in einen Jugendeinrichtung geholt wird und dort dann als Minderjährige die Möglichkeit hat, sich in diesen Kreisen aufzuhalten.

"Diese Kreise". Als wenn ihre Freunde da Gebete rezitierend in Kutten aufgetaucht wären und verkündet hätten "Wir sind von der Sekte xy, wir möchten jetzt bitte Carina abholen". Auf den 1. Blick werden sie einfach wie Gothics oder Rollenspieler gewirkt haben, und daran ist erstmal nichts Schlimmes, was rechtfertigen würde, den Kontakt zu verbieten.

Ansel schrieb:Torsten W. betrieb (anscheinend) auch eine Kampfsportschule und einen Verein für Thailändische Kultur oder sowas.

Das Interesse an "thailändischer Kultur" schien sich bei ihm auf den Kampfsport zu beschränken. Seltsam, dafür einen Kulturverein zu gründen - aber wer weiß, was er da gemacht hat? Vielleicht doch auch nur ein klangvollerer Name für irgendeine seiner "Kampfsportschulen" und/oder Muckibuden?

darthelric schrieb:Wie ist denn die Rechtslage hinsichtlich des Besitzes einer Armbrust. Wenn mich mein gefährliches Halbwissen nicht täuscht sind Armbrüste nicht Verboten (per se).
Vielleicht hat man nur genommen, was legal zu beschaffen war, wäre jetzt meine Überlegung.

Wenn es um leichte Beschaffbarkeit gegangen wäre, hätte man auch ein Küchenmesser oder eine Axt aus dem Baumarkt nehmen können. Ich gehe davon aus, dass die Armbrüste auch aus sentimentalen Gründen verwendet wurden. War halt auch ein bedeutsames Hobby für die Leute.

FadingScreams schrieb:wenn alle drei zusammen das geplant hätten - warum wurden dann, nachdem die jeweils ersten Pfeile ins Herz trafen und sofort tötlich waren, weitere Pfeile auf die Körper abgeschossen? - verstehe ich nicht..

Ich gehe stark davon aus, dass die Schüsse danach zur Sicherheit gedacht waren. Falls der Herzschuss nicht gleich zum Tod geführt hätte (das konnte die Schützin vielleicht als Laiin nicht unbedingt beurteilen), wäre es naheliegend, das Bewusstsein (und damit das Leiden, das Schmerzempfinden) mit Schüssen auf den Kopf zu beseitigen.

Reblaus schrieb:Da gibt es doch bestimmt in der Mittelaltszene mal so Gespräche über alte Mittel, z.B. Pflanzengifte die schwer zu bestimmen, oder auch nach ein paar Stunden nicht mehr nachzuweisen sind ?

Wie stellst Du Dir das vor? Dass man in geselliger Runde be einem Humpen Bier oder einem Horn Met erklärt, man wüsste gern, wie man einen Menschen unnachweisbar vergiftet? Dass man über Gift- und Heilpflanzen redet, kann durchaus vorkommen. Historisches Interesse. Aber jeder würde stutzig werden, wenn nachgefragt wird, was wohl schnell nicht mehr nachweisbar wäre oder worauf heutzutage nicht getestet wird.

SparkleCat schrieb:Warum betäuben? Wäre das bei dieser Konstellation nicht sinnlos, wenn man sonst auf Schmerz steht? Dann will man doch sicher auch bei vollem Bewusstsein mitbekommen, wie sich der letzte Schritt bzw. der letzte Kick anfühlt.

Ein Masochist mag nicht jede Form von Schmerz, schon gar nicht im nicht-sexuellen Kontest. Zumal nicht einmal klar sind, ob die Beteiligten masochistisch veranlagt waren. Das ist nicht mit einer devoten Veranlagung identisch. Man kann unterwürfig sein, ohne körperliche Schmerzen zu mögen und umgekehrt.

kreuzkuemmel schrieb:Wie hat man sich Gegenwehr bei einem Armbrust-Angriff vorzustellen?

Vermutlich würde das Opfer, wie auch bei anderen Angriffen, die Arme heben, um seinen Kopf oder Oberkörper zu schützen? Dann müsste es Schüsse in die Arme oder Hände gegeben haben. Typische Abwehrspuren.

calligraphie schrieb:Also diese Fotos geben mir den Rest . Sorry . Das sind doch sicher keine Fotos von Omas Sideboard. ? Wo bekommt die Presse so etwas her? Zumindest Gertrud ist ja recht speziell frisiert. Und die KERSTIN ist auch nicht so günstig getroffen .

Gertrud hat eine Kappe auf, glaube ich. Der Ausschnitt ist von einem Partyfoto, das Bild von Kerstin stammt vom selben. Woher die Presse das hat - gute Frage. Scheint allerdings von einer Gothicparty zu sein, da sind noch mehr Leute drauf und die tragen alle Szenekleidung. Und das Bild von Carina ist ein Ausschnitt von einem Klassenfoto aus ihrer Bäckerausbildung.

Glitter2.0 schrieb:Auf diesem Bild wo alle in ihrer Kluft angezogen sind steht doch neben T.W noch jemand , es sieht so aus das diese Person seine Hand auf die Schulter eines Kindes legt. Somit falls es kein altes Bild ist muss es ja noch jemand aus dem "Zirkel" geben.

Wieso muss das den "Zirkel" (sofern es überhaupt einen gibt) darstellen? Wie gesagt, sieht irgendwie nach Partyfoto in irgendeiner Scenedisco o.ä. aus. Die Leute waren wohl sehr oft als Grüppchen unterwegs, sind also auch sicher abends gemeinsam ausgegangen.

kreuzkuemmel schrieb:Vielleicht eher nach Ritual. So Tarot-mäßig vielleicht...

Was hat Tarot mit Mord zutun? Oder mit Suizid?

kreuzkuemmel schrieb:OK, daran hatte ich nicht gedacht. Dann könnten die Testamente auch in dem Glauben aufgesetzt worden sein, es handle sich um ein Rollenspiel

Kannst Du Dir ernsthaft ein Rollenspiel vorstellen, wo man im Rahmen der Geschichte sein Testament schreibt? Mit Realnamen?

Glitter2.0 schrieb:Vielleicht sollte auch erstmal versucht werden zu klären ob das nicht alles doch evtl was sexuelles hatte und da gewisse Sexpraktiken aus dem Ruder liefen

Und der Gedanke, dass man sich bei einer Sexualpraktik gegenseitig mit Armbrüsten bedroht, ist auch reichlich absurd.

iKate schrieb:Deswegen ist ja meine Meinung, dass er der erfahrene Guru war und die jungen Damen ihm glaubten, dass sie eine Reinkarnation erfahren - evtl. wollten sie in den zwei anderen Damen wieder geboren werden - und deshalb mussten sie Tage vorher sterben, so der Plan.

Wie soll man denn in zwei kürzlich verstorbene, verwesende Leute reinkarnieren? Der Glaube an Reinkarnation bezieht sich, jedenfalls in den meisten Religionen, darauf, irgendwann neu geboren zu werden, in einen neuen Menschen(Baby)-körper. Nicht in jemand bereits verstorbenen. Außerdem geht der Reinkarnation den Religionen nach oftmals eine Art Läuterungsphase vor. Wochen, Monate, Jahre? Auf jeden Fall nicht bloß ein paar Tage.

falstaff schrieb:Jemand der Vermögen hat, hat es nicht nötig Brötchen zu verkaufen. Und jemand der Brötchen verkauft, kann kein Vermögen aufbauen.

Sie kann es durchaus geerbt haben. Auch ein größeres Erbe wäre kein Grund, seinen erlernten Beruf aufzugeben, schließlich ist ein Erbe auch irgendwann mal verbraucht und danach muss man wieder arbeiten. Außer, es ginge um mehrere Millionen Euro, aber das ist doch eher selten.

jeangreen schrieb:Was sagte die Frau? „Dass sie und ihre Freunde schon seit zwölf Stunden unterwegs und deshalb sehr müde wären. ,Wir wollen mal so richtig gut ausschlafen, in der guten Luft hier, wir werden das ganze Wochenende im Zimmer bleiben“, erklärte sie.“

Klingt für mich danach, vorbeugen zu wollen, dass Leute stutzig werden, wenn sie mehrere Tage nicht gesehen werden. Spricht für eine gemeinsam geplante Suizidhandlung (jedenfalls bei den 3 Leuten, was mit den 2 vorher verstorbenen Damen passiert war, ist die große Frage). Die 12 Stunden würde ich dabei nicht einmal so wörtlich nehmen. Könnte schlicht heißen "Nervt uns nicht mit Fragen, wir sind müde". Einfach schnell unbehelligt irgendwie durchgewunken werden wollen, bevor irgendwas verdächtig wirkt.

Boho schrieb:Ich kann mir die Truppe nun schwer als interessiert an einem buergerlichen Fruehstueck in einem adretten Fruehstuecksraum mit Wanderern vorstellen.

Ich lief jahrelang auch nicht gerade gemäßigt aussehend herum, und wir haben im Urlaub trotzdem im Hotel gefrühstückt... Ich gehe eher davon aus, dass auch das Canceln des Frühstücks dazu dienen sollte, dass es nicht auffällt, wenn man paar Tage lang nicht gesehen wird. Sonst hätte ja evtl doch mal jemand am Zimmer angeklopft und die ganze Sache wäre vielleicht aufgeflogen.

Was den anderen, zuvor verstorbenen, Lehrer betrifft: Sieht aus, als habe man dem Lehrer irgendeine Sektenbeteiligung oder eine sexuelle oder Liebesbeziehung zu einer Schülerin nachgesagt. Ob die Gerüchte eine wahre Basis hatten, ist die Frage... Ich sehe keine Möglichkeit für uns, das sicher zu belegen.

Braunschweig schrieb:Laut n-tv sei die Dame auf dem Bett neben TW die Ehefrau des toten Lehrers gewesen. Aber war die tote Frau von FC in Wittingen nicht auch Lehrerin?

Verwechseln die da nicht was? Die Dame neben TW war doch dessen Ehefrau oder zumindest Langzeit-Partnerin.